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Beispielhaft sei hier nur der Gasthof
Goldener Adler in Flaurling genannt.
Der „Ladner“, wie der Betrieb von den
Einheimischen meist genannt wur-
de, stand über vier Generationen im
Besitz der bis zuletzt tätigen Unter-
nehmerfamilie und wurde bis 6. Jän-
ner des Vorjahres bewirtschaftet. Die
Schließung eines der letzten histori-
schen Gasthäuser an der so genannten
Salzstraße war ein schwerer Schlag.
Mit seiner barocken Fassade hatte das
Wirtshaus auch stets auf das histori-
sche Flaurling hingewiesen.
Tiroler Wirtshauskultur
Ein Spezialzweig im Tiroler Gastro-
nomiewesen ist die als Verein organi-
sierte „Tiroler Wirtshauskultur“. Unter
dessen Qualitätssiegel firmieren laut
Geschäftsführer Peter Weigand derzeit
120 Betriebe, von denen jeder einmal
jährlich von einem Berater besucht
wird. Zu erfüllen gilt es einen umfang-
reichen Kriterienkatalog; Zielsetzung
ist es, eine gewisse Homogenität aus-
zustrahlen. „Leider haben auch wir
2017 einige Betriebe verloren“, lässt
Weigand wissen. Der Gasthof Golde-
ner Adler zählt dazu.
Zahlreiche Problemfelder
Die Probleme, die auch in Tirol
zum fortschreitenden Wirtshausster-
ben führen, sind vielfältig. An erster
Stelle ist laut Trost eine oftmals auf-
tretende mangelnde Wirtschaftlichkeit
des Unternehmens zu nennen. „Wir
dürfen nicht vergessen, dass Umsatz
und Ertrag nicht das Gleiche sind.
Grundsätzlich kann ein Wirtshaus
dann existieren, wenn die Leute auch
hingehen. Schwierig ist die Situati-
on auch deshalb geworden, weil die
Wohliges Ambiente in einem Tiroler Wirtshaus
, hier der Gasthof Post in Wenns.
Von den Gästen sehr geschätzt, landesweit aber immer weniger
verfügbar, zumal das Gasthaussterben massiv fortschreitet.
Ein Hauptgrund für das
Wirtshaussterben ist
oftmals zweifelsohne
eine mangelnde
Wirtschaftlichkeit
Unter dem Gütesiegel
Tiroler Wirtshauskultur
wird ein umfangreicher
Kriterienkatalog erfüllt.
Dr. Peter Trost
GF Peter Weigand
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VERBAND & RECHT
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