TKOM_Produktionweb_01_2018 - page 8

Die typische Tiroler Küche genießt einen ausgezeichneten Ruf.
Echte Schmankerln
wie das Tiroler Gröstl werden aber in immer weniger Betrieben angeboten,
da immer mehr klassiche Wirtshäuser von der Landkarte verschwinden.
Dienstleistungen wie ein guter Service
in der heutigen schnelllebigen Zeit
immer weniger zählen. Früher war das
Wirtshaus das Zentrum des dörflichen
Lebens. Inzwischen verlagert sich aber
viel in Vereinsheime, die noch dazu
mit öffentlichen Mitteln unterstützt
werden“, übt Trost deutliche Kritik.
Fehler in Unternehmerfamilien
Traditionelle Betriebe kommen in
der Gegenwart auf eine durchschnitt-
liche Lebensdauer von vier bis fünf
Jahren. Fehler werden laut Trost häufig
auch in den Unternehmerfamilien
selbst begangen. „Die ältere Generati-
on kann häufig nicht loslassen. Dabei
wäre es unglaublich wichtig, den
Nachwuchs früh genug ans Ruder zu
lassen. Wir kennen genügende Bei-
spiele, in denen die Kinder, die einen
Betrieb übernommen haben, diesen
sehr wohl mit eigenen Ideen erfolg-
reich weitergeführt haben. Man muss
die Jungen eben auch machen lassen.“
Lanze für die Behörden
Eine Lanze bricht Trost hingegen
für die Behörden, die oftmals in Verruf
geraten, bei der Übergabe von Betrie-
ben unverschämte Forderungen zu
stellen. „Diesbezüglich hat sich im
Gesetz seit Jahrzehnten nichts geän-
dert. Entscheidend ist der Stand der
Technik. Es gehört in einem laufen-
den Betrieb ganz einfach dazu, auch
diese im Auge zu behalten und falls
nötig die entsprechenden Änderun-
gen und Erneuerungen vorzunehmen.
Solche Dinge auf die lange Bank zu
schieben, ist schlichtweg die falsche
Herangehensweise. Da kann es dann
im Fall der Fälle später natürlich zu
bösen monetären Überraschungen
kommen. Halten sich die Unterneh-
mer an die nötige Regelmäßigkeit und
die Technik auf dem neuesten Stand,
kann das aber ganz leicht vermieden
werden. Wer sich an die geltenden
Gesetze hält, hat ganz gewiss keine
Probleme damit, die nötige Betriebsan-
lagengenehmigung auch im Falle einer
Betriebsübergabe zu bekommen“, sagt
Trost.
Ausufernde Bürokratie
Während Trost also keine wirkli-
chen Probleme beim Betriebsanla-
gengenehmigungsverfahren sieht,
macht er diese sehr wohl aus, wenn
es um die ausufernde Bürokratie geht.
„Deren Anteil ist in den vergange-
nen Jahren beträchtlich gestiegen.
Das kann natürlich nicht im Sinne
der Unternehmer in der Gastronomie
liegen. Ihre ureigenste Aufgabe sollte
es auch heute noch sein, sich um die
Gäste zu kümmern.“
-8-
TIROL.KOMMUNAL FEB 2018
1,2,3,4,5,6,7 9,10,11,12,13,14,15,16,17,18,...56
Powered by FlippingBook