TKOM_Produktionsvorlage_06_2018_web - page 41

für mich die 2.098 Gemeinden eine
Art Keimzelle der Demokratie“, beton-
te Sobotka.
Vorbild „Zurcaroh“
Landeshauptmann Markus Wallner
beschwor in seiner Rede die Soli-
darität der Gebietskörperschaften
untereinander. Angesichts steigen-
der Ertragsanteile fahre man derzeit
gemeinsam mit dem Lift nach oben.
Wenn man sich für eine Steuerreform
entscheide, werde man mit dem Lift
auch ein Stück wieder hinunterfahren,
also Einnahmeneinbrüche hinneh-
men müssen – „um dann hoffentlich
später wieder hinaufzufahren“, so
Wallner. „Wenn wir entlasten wol-
len, müssen wir es auch miteinander
finanzieren“, betonte er. Er hoffe,
man werde sich in der Frage bald
gemeinsam an einem Tisch finden,
alle müssten eingebunden werden.
Die Forderung nach dem Digitalisie-
rungsausbau unterstütze er voll, denn
nur eine funktionierende Infrastruktur
wirke der Abwanderung im ländlichen
Raum entgegen.
Wallner erläuterte anhand der in
den USA erfolgreichen Akrobaten-
gruppe „Zurcaroh“ die Wichtigkeit
von freiwilligem Engagement. „Diese
Gruppe zeigt uns, was engagierte Frei-
willige alles erreichen können!“
Und auch Wallner hob die Bedeu-
tung einer funktionierenden Infra-
struktur als Standortfaktor hervor:
„Wenn eine Familie entscheidet, aus
einer Gemeinde wegzuziehen, weil
es keine Kinderbetreuung oder keine
leistungsfähige Internetverbindung
gibt, dann haben wir etwas falsch
gemacht“, meinte er, zeigte sich aber
darüber erfreut, dass es in Vorarlberg
keine Abwanderungstendenzen aus
kleinen Gemeinden gibt. „In Ländern
wie Frankreich oder Italien ist das
anders. Daraus lassen sich auch die oft
katastrophalen Wahlergebnisse dort
erklären“, meinte Wallner.
Zentralisierungstendenzen
entgegenwirken
„Die kommunale Selbstverwaltung
ist ein Erfolgsmodell, wofür uns ganz
Europa beneidet“, so Riedl. „Deswe-
gen müssen wir die Eigenverantwor-
tung und Selbstverwaltung der Kom-
munen weiter stärken und auch gegen
Zentralisierungstendenzen in Öster-
reich oder in der EU ankämpfen“,
erklärte Riedl und fordert von der EU
weniger Verordnungen und Regeln,
sondern mehr Hausverstand.
Zum Abschluss bedankte sich
Riedl bei den Bürgermeisterinnen und
Bürgermeistern sowie den Gemeinde­
mandataren für ihre Arbeit für das
Land und die Gemeinden: „Durch eure
Unterstützung ist der Gemeindebund
zum Partner auf Augenhöhe gewor-
den. Voller Stolz und Selbstbewusst-
sein werden wir deswegen auch in
Zukunft unsere Gemeinden gestalten.“
Traditionell folgte dann noch die
Einladung zum Gemeindetag 2019, der
gemeinsam mit der Kommunalmesse
am 27. und 28. Juni 2019 in Graz statt-
finden wird.
Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl machte sich persönlich ein Bild von den Angeboten auf
der erstmals in Vorarlberg organisierten Kommunalmesse.
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