Page 33 - Tirol Kommunal
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 auch in und außerhalb der Gemein- de wider. Den richtigen Kandidaten auszuwählen ist die Königsdisziplin im Personalbereich. Wer gleich den Richtigen einstellt, spart sich Kosten, Zeit und Nerven. Insbesondere im kommunalen Bereich sollte aufgrund der dienstrechtlichen Schutzbestim- mungen der Auswahlprozess mehr- stufig und wohlüberlegt durchgeführt werden.
Ein Casting vor dem eigentlichen Hearing kann die Spreu vom Weizen bereits trennen und hilft dabei einen sachlich fundierten Kandidaten zu finden, der am besten die Stellenanfor- derung erfüllt. Sein Auftreten, per- sönliche Wertvorstellungen und Ziele sollten im Idealfall zur Unternehmens- kultur der Gemeinde passen, damit dieser auf Dauer zufrieden, erfolgreich und gesund seine Aufgaben erfüllen kann.
Den besten und insbesondere rich- tigen Mitarbeiter zu finden ist eine Kunst. Solche Mitarbeiter sind sich ihres Wertes am Arbeitsmarkt bewusst und suchen daher nach Arbeitgebern, die ihnen Respekt und Anerkennung entgegenbringen. Sie wollen die Mög- lichkeit haben, ihr Können und ihre Talente in der Praxis umzusetzen und einer sinnvollen Tätigkeit nachzuge- hen, diese gilt es für die Gemeinde zu gewinnen.
Die besten Mitarbeiter fordern, fördern und halten
Mitarbeiter, welche gerne arbeiten und aus eigenem Antrieb das Bestmögliche erreichen wollen, sind für die Gemein- de ein großer Zugewinn, denn diese motivieren nicht nur sich selbst und andere, sondern beeinflussen dadurch auch direkt die Leistung der gesam- ten Organisation. Außerdem ziehen exzellente Mitarbeiter weitere exzel- lente Mitarbeiter an und die allgemei- ne Begeisterung spiegelt sich auch beim Bürger wider, der seine guten Erfahrungen anderen Bürgern weiter- gibt. Daraus ergibt sich ein positiver Kreislauf aus zufriedenen Bürgern und Mitarbeitern.
Motivationsfaktoren wie ein gutes Arbeitsklima, eine interessante Tätig- keit, Gestaltungsspielraum, ehrliche und aufrichtige Anerkennung, faire und gute Bezahlung können Mitar- beiter langfristig an die Gemeinde binden. Für die Heimatgemeinde zu arbeiten und etwas Positives und Sinnstiftendes für seine Mitbürger zu bewegen, kann ebenso ein wesentli- cher Motivator sein.
Fehlentscheidungen sind teuer
Einzelne Mitarbeiter am falschen Platz können das ganze Unternehmen nega- tiv beeinflussen und das kann weit- reichende Konsequenzen nach sich
ziehen. Fehlentscheidungen in der Personalauswahl verursachen hohe Kosten (Rekrutierung, Einarbeitung, Gehalt, Fortbildung, Auflösung), kon- kret eine Summe von rund sieben bis zwölf Monatsgehältern.
Besser ist es daher keine Mitarbei- ter anzustellen, als den Arbeitsplatz an einen ungeeigneten Kandidaten
zu vergeben. Für den Fall, dass der Mitarbeiter sich als nicht geeignet für diese Position erweist, ist es grund- sätzlich besser sich schnell und fair zu trennen.
Kurz-Resümee
Wenn der richtige Mitarbeiter gefun- den ist, sollte man ihn daher in seiner beruflichen Entwicklung unterstüt- zen, arbeiten lassen, fordern, fördern und als Person wertschätzend behan- deln. „Erfolg macht nicht automatisch glücklich, jedoch sind glückliche Mit- arbeiter erfolgreicher.“
MAG. BERNHARD SCHARMER
FLGT-Landesobmann
Untermarktstraße 5, 6410 Telfs Tel. +43 5262 6961 – 1000 bernhard.scharmer@telfs.gv.at www.flgt.at
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   AUS DER PRAXIS

















































































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