Page 21 - Tirol Kommunal 03 2019
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 TIROL.KOMMUNAL STELLT DEN NEUEN LANDESAMTSDIREKTOR IM INTERVIEW VOR
KOMMUNIZIEREN &
KOORDINIEREN
Seit 1. Jänner 2019 ist HR Dr. Herbert Forster neuer
 Landesamtsdirektor für Tirol. Er trat die Nachfolge
 von HR Dr. Josef Liener an.
 VON PETER LEITNER
Wann genau haben Sie Ihr neues Amt angetreten?
Ich habe mit 1. Jänner 2019 meinen neuen Aufgabenbereich als Landes- amtsdirektor übernommen.
Können Sie bitte kurz Ihren berufli- chen Werdegang schildern?
Nach dem Jus-Doktoratsstudium absolvierte ich ein einjähriges Ver- waltungspraktikum beim Land
Tirol. Anschließend war ich in
einer Rechtsanwaltskanzlei tätig
und legte während dieser Zeit die Rechtsanwaltsprüfung ab. Meine wei- teren beruflichen Schritte als Referent in der BH Schwaz und anschließend als Klubdirektor im VP-Landtagsklub führten mich letztlich unmittelbar zum Landeshauptmann, wo ich zuerst als Referent und ab 2007 bis Ende 2018 zuerst bei LH Herwig van Staa und nahtlos folgend bei LH Günther Platter das Büro leiten durfte.
Was hat Sie einst dazu veranlasst, in den Landesdienst einzutreten.
Bereits während meines Verwal- tungspraktikums beim Land Tirol haben mir die abwechslungsreiche Tätigkeit mit den ständig neuen Her- ausforderungen sowie die vielfachen Gestaltungsmöglichkeiten besonders gefallen. Nach meiner Arbeit in einer Rechtsanwaltskanzlei haben sich diese positiven Erfahrungen im Landes- dienst dann mit der Dienstzuteilung
in die BH Schwaz und in allen wei- teren Funktionen bestätigt und noch wesentlich verstärkt. Ich hatte das Glück, dass mich zu jeder Zeit echte Persönlichkeiten begleitet haben. Von ihnen konnte man sowohl fachlich als auch menschlich viel lernen – sei es etwa der Umgang mit Mitarbeiterin- nen und Mitarbeitern oder etwa auch die Verhandlungsführung und das Ver- handlungsgeschick.
Was sind die Schwerpunkte Ihrer aktuellen beruflichen Tätigkeit?
Der Schwerpunkt ist natürlich das gesamte Haus zu führen und den inneren Dienst mit ca. 3.800 Mitarbei- terinnen und Mitarbeitern zu leiten. Da geht es sehr viel um Koordination und auch Kommunikation; sowohl in Richtung Fachabteilungen als natür- lich auch als Bindeglied zur Tiroler Landesregierung.
Inwieweit gibt es in Ihrer Tätig- keit Schnittstellen zu den Tiroler Gemeinden?
Bei meiner jahrelangen Tätigkeit
für Landeshauptmann Günther Platter habe ich gelernt, dass die Gemeinde- autonomie ein hohes Gut ist und man die Gemeinden als wichtige Partner immer mitdenken muss. Dies ist ins- besondere bei Verhandlungen mit dem Bund relevant und noch wichtiger bei Verhandlungen übers Geld, zumal wir über den Finanzausgleich, den Sozial-
schlüssel und vieles mehr ja auch sehr eng verbunden sind. Ich bin zudem Mitglied der Bund-Länder-Arbeits- gruppe „Kompetenzentflechtung“ und auch da gibt es jede Menge Berüh- rungspunkte und gemeinsame Inter- essen.
Wie nahe muss oder darf der Lan- desamtsdirektor der Regierung im Land sein?
Wenn man mit der Nähe eine
enge Zusammenarbeit meint, dann
je näher desto besser, denn eine gute Zusammenarbeit bzw. effiziente Umsetzung der Regierungsarbeit kann nur eng abgestimmt und eben gut koordiniert ablaufen. Dass ich insbesondere mit Landeshauptmann Günther Platter sehr eng verbunden bin, wird niemanden überraschen. Die gesamte Regierung ist demokra- tisch zum Regieren legitimiert und insofern gibt es für alle klare Spiel- regeln. Meine Aufgabe ist es, als Bindeglied für die Umsetzung von Beschlüssen etc. zu sorgen. Ich stehe aber auch nicht an, Anliegen des Hauses zu vertreten und mich vor Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu stellen. In Tirol ist es aber gute Tra- dition, dass die Regierungsmitglieder, der Tiroler Landtag und die Landes- verwaltung in gegenseitig wertschät- zender Art und Weise zusammen- arbeiten.
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    AUS DEM LAND






































































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