Page 24 - Tirol Kommunal 03 2019
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 PRIVAT ORGANISIERT – PROFESSIONELL GEFÜHRT
PRIVATE KINDERBETREUUNG
IN DER GEMEINDE
 Die Kleinkindbetreuung in Tirol liegt in privater Hand: Rund
 70 Prozent aller Kinderkrippen werden privat geführt. Ohne dieses
 Engagement der oft ehrenamtlich organisierten Vereine wäre eine
 Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht möglich.
 Die Studie „Wie fördern die Tiroler Gemeinden ihre private Kinderbetreuung“ (im Auftrag
des Dachverbandes Selbstorganisierte Kinderbetreuung Tirol in Zusammen- arbeit mit der Universität Innsbruck) gibt Einblicke, wie Gemeinden ihre privaten Einrichtungen unterstützen.
Versorgungsauftrag
Spätestens seit der Novelle des Tiroler Kinderbildungs- und Kinderbetreu- ungsgesetzes von 2016, in der Ver- sorgungsauftrag und Entwicklungs- konzept definiert werden, müssen sich Gemeinden mit ihren privaten Kinderbetreuungsvereinen auseinan- dersetzen. „Das Ziel der Studie war es, die Förderhöhe sowie die ver- schiedenen Fördermodelle einmal abzufragen“, erklärt Susanne Marini, Obfrau des Dachverbandes. „Es wurde auch die Zufriedenheit der Vereine
ermittelt. Aufbauend auf bereits gut funktionierende Kooperationen zwi- schen Privaten und Gemeinden haben wir Empfehlungen in Bezug auf die Zusammenarbeit von privaten Ein- richtungen mit ihren Gemeinden ent- wickelt.“
Förderhöhen im Vergleich
Das Ergebnis der Studie gibt den einzelnen Vereinen, aber auch den BürgermeisterInnen die Möglichkeit, die Gemeindeförderungen für ihre private Kinderbetreuung mit anderen Gemeinden zu vergleichen. Ist mein konkretes Fördermodell im Tiroler Vergleich eher als niedrig einzustu- fen, als durchschnittlich oder befin- det sie sich doch im oberen Drittel? „Die Förderungen durch das Land Tirol decken im Schnitt 56 Prozent der Gesamtausgaben einer privaten Einrichtung ab. Wie viel die Gemein-
den dann dazugeben bzw. auf welche Art gefördert wird, variiert sehr stark. Je mehr eine Gemeinde fördert, desto geringer sind die Elternbeiträge“, fasst Susanne Marini zusammen: „Eines ist klar: Gemeinden, die ihren Einrich- tungen nur die Mieten erlassen und vielleicht die Betriebskosten finanzie- ren, müssen sich bewusst sein, dass das in den meisten Fällen nicht aus- reichend ist!“
Zwei Partner
Im Zuge der Befragung wurde auch die Zufriedenheit der privaten Ein- richtungen mit der Zusammenarbeit mit der Gemeinde abgefragt. „34 Prozent aller Befragten fühlen sich von ihren Gemeinden anerkannt und sind sehr zufrieden. Dieser Gruppe stehen jedoch 40 Prozent unzufriede- ne Einrichtungen gegenüber“, erzählt Susanne Marini, die Handlungsbedarf
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TIROL.KOMMUNAL JUNI 2019
















































































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