Page 14 - Tirol Kommunal 04 2019
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  TIROLER VERKEHRSSICHERHEITSPROGRAMM BAUT AUF INTENSIVE BEWUSSTSEINSBILDUNG
VERKEHR, VERKEHR, VERKEHR
UND SEINE FOLGEN
  Die Themen Verkehr und Wohnen sind die beiden Schwerpunkte der
 Regierung. Dabei legen wir neben dem Transitverkehr und seinen
 negativen Auswirkungen auch einen besonderen Fokus auf die
 Verkehrssicherheit in den Ortsgebieten der Tiroler Gemeinden.
 Verkehr ist das Resultat der gewünschten bzw. erforder­ lichen Mobilität für Personen
und Waren. Verkehr ist Konsequenz aus unserer Art zu leben und zu wirt­ schaften und bringt dadurch erhöhtes Verkehrsaufkommen auf den Auto­ bahnen, dem niederrangigen Ver­ kehrsnetz bis hinein in die Ortskerne. Das gestiegene Verkehrsaufkommen in der zweiten Hälfte des vergange­ nen Jahrhunderts forderte daher auch einen hohen Tribut auf den Tiroler Straßen.
Erst mit Anfang der 2000er­Jahre ist es gelungen, eine Trendumkehr bei den Verkehrsunfällen einzuleiten. Die Zahl der jährlich zu beklagenden Todesopfer und Verletzten als Folge von Verkehrsunfällen konnte durch vielfältige Verkehrssicherheitsmaß­ nahmen deutlich gesenkt werden.
Die durch die Zersiedelung veränder­ te Wohn­ und Lebenssituation der Menschen, die oft entlegen wohnen aber im Zentralraum arbeiten, trägt ebenso zu einem veränderten Mobili­ tätsverhalten und erhöhten Verkehrs­ aufkommen bei wie die generelle gesellschaftliche Entwicklung. So erfordern erfreuliche gesellschaftliche Entwicklungen wie die Berufstätigkeit der Frau, der kontinuierliche Anstieg des Lebensalters sowie die Globa­ lisierung noch mehr Mobilität und Flexibilität und das in allen Lebens­ bereichen. Die Anforderungen an die Kommunalpolitik sind dahingehend deutlich gestiegen. Das Mehr an Ver­ kehr, oft geprägt von Durchzugs­ und Ausweichverkehr und verbunden mit einem Verlust an Lebensqualität, ver­ langt in vielen Gemeinden nach drin­ genden Lösungen. Dabei spielt die gute Zusammenarbeit der Landesver­
waltung mit der Exekutive aber vor allem mit den Gemeindeverantwort­ lichen eine sehr wesentliche Rolle. Diese bewährten Kooperationen sind für das Land Tirol ein Zeichen dafür, den mit den Gemeinden gemeinsam eingeschlagenen Weg weiterzugehen.
Das „Tiroler Verkehrssicherheitspro­ gramm Tirol 2013 – 2022“ baut auf intensive Bewusstseinsbildung sowie entsprechende Infrastrukturmaßnah­ men, um die Verkehrssicherheit spe­ ziell bei neuralgischen Stellen in den Gemeinden kontinuierlich zu verbes­ sern. Maßnahmen wie z. B. zusätzli­ che Geschwindigkeitsbeschränkun­ gen wirken meist nur dann, wenn sie von einer überzeugenden Öffentlich­ keitsarbeit sowie von Gestaltungs­ maßnahmen begleitet werden, die auch von der Gemeindebevölkerung mitgetragen werden. Das Land Tirol
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TIROL.KOMMUNAL AUGUST 2019




















































































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