Page 28 - Tirol Kommunal
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 BARBARA THALER WILL AUCH ALS EU-ABGEORDNETE VIEL IM LAND UNTERWEGS SEIN
„TIROL IST EXTREM
VON EUROPÄISCHEN THEMEN BETROFFEN“
 Seit 2015 ist Barbara Thaler Vize-Präsidentin der Tiroler
 Wirtschaftskammer. Bei der jüngsten Europawahl erreichte
 sie nicht weniger als 38.385 Vorzugsstimmen und ist damit
 Tirols neues Gesicht im Europaparlament. Im Gespräch mit
 tirol.kommunal beantwortete sie Zukunftsfragen.
 VON PETER LEITNER
Frau Thaler, zunächst herzliche Gratulation zum Einzug ins EU- Parlament. Was war Ihre Intention, um für dieses zu kandidieren?
Als mich LH Günther Platter gefragt hat, ob ich als Tiroler Spitzenkandi­ datin für die Europawahl kandidieren möchte, habe ich gerne ja gesagt.
Weil kein anderes Bundesland so von europäischen Themen betroffen ist wie Tirol und es die Chance gegeben hat, dass wir wieder eine Tiroler Ver­ tretung im EU­Parlament haben. Diese Entscheidung habe ich seitdem keine einzige Sekunde bereut.
Es wurde kolportiert, dass Ihnen auch die Interessen der Gemeinden auf europäischer Ebene ein großes Anlie- gen sind. Welche Möglichkeiten bie- ten sich Ihnen, um sich für die Kom- munen im Land stark zu machen?
Ich hatte im Europawahlkampf viel Kontakt mit Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern und will diesen Kon­ takt mit Gemeindefunktionären auf­ rechterhalten. Die EU fängt in jeder Gemeinde an. Ich will als Tirol­De­ legierte Ansprechpartnerin für unsere Kommunen sein.
Sie sind stellvertretende Verkehrs- sprecherin der Europäischen Volks- partei. Gerade das transitgeplagte Tirol wird da einige Wünsche an Sie herantragen. Sind sie dafür gerüstet?
Die Belastungsgrenze für Mensch, Natur und Infrastruktur ist längst überschritten, gerade deshalb ist es wichtig einen direkten Draht in das Europäische Parlament zu haben. Unser Ziel ist klar: Wir brauchen
eine Entlastung für Bevölkerung und Infrastruktur. Das funktioniert nur mit
einer Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene. Den Sommer nütze ich, um mich auf die thematische Arbeit im Verkehrsausschuss vorzubereiten und die Gesetzesvorlagen durchzuarbeiten.
Sie selbst stammen aus Thiersee im Tiroler Unterland, das ganz beson- ders unter dem Transit stöhnt. Wie bewerten Sie die Position von
LH Günther Platter, der gegenüber Deutschland und auch Italien in die- ser Frage eine durchaus harte Posi- tion im Sinne des Landes einnimmt?
Ich stehe voll und ganz hinter unserem Landeshauptmann. Unsere europäischen Nachbarn sind verspro­ chene Maßnahmen zur Verkehrsent­ lastung seit 20 Jahren schuldig. Durch das starke Auftreten von Günther Platter ist aber Bewegung in die Sache gekommen.
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TIROL.KOMMUNAL OKTOBER 2019












































































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