Page 40 - Tirol Kommunal
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 DIE INNSBRUCKER SOZIALEN DIENSTE MÜSSEN AUCH NEUE WEGE BESCHREITEN
„WIR SIND VERMITTLER
UND BRÜCKENBAUER“
 Im Pflegebereich fehlt es vermehrt an qualifizierten Mitarbeiterinnen
 und Mitarbeitern. Um diesen Mangel zu beheben, sollen auch Personen
 nicht deutscher Muttersprache speziell geschult werden. Immer mehr
 Einrichtungen wenden sich deshalb an die GemNova Akademie, die
 dafür tirolweit spezielle Deutschkurse anbietet.
 Die Innsbrucker Sozialen Dienste (ISD) sind der größte Heimträger Westösterreichs.
Sie sind mittlerweile für acht Alten­ wohn­ und Pflegeheime in Tirols Lan­ deshauptstadt verantwortlich und ver­ fügen über ein außerordentlich breites Angebot im Sozialbereich. Selbstver­ ständlich ist dies sehr personalinten­ siv, nicht jede freie Stelle kann sofort besetzt werden. „Wir müssen auch neue Wege gehen“, erklärt ISD­Pro­ kurist Bernd Gastl, „deshalb inten­ sivieren wir nun die Sprachausbil­ dung unserer Beschäftigten. Mit der GemNova Akademie haben wir dabei einen guten Partner gefunden.“
Für Sandra Wimmer, welche die GemNova Akademie leitet, ist die starke Nachfrage nach solchen Kursen keine Überraschung. „Die gemein­ same Sprache ist der Schlüssel zum
besseren Verständnis. Nicht nur in der Pflege. Eigentlich sind wir ja ein Vermittler, ein Brückenbauer. Unsere Sprachtrainerinnen und Sprachtrainer führen Menschen nicht deutscher Muttersprache langsam und sorgfältig an diese heran. Dabei achten wir auf Besonderheiten im Pflegealltag, auf spezielle Ausdrücke und den Dialekt. Mit älteren Menschen spricht man anders als mit Jugendlichen. Das gilt es klar und einfach zu vermitteln. Der Pflegeberuf ist fordernd und anspruchsvoll, die Sprache muss also einfach und klar sein.“
Erst vor wenigen Tagen starteten die ersten Sprachkurse für die ISD in Innsbruck, das Erlernen, der problem­ lose Umgang mit der deutschen Sprache muss laufend, muss intensiv geübt werden. Am Ende der mehrwö­ chigen Ausbildung erhalten die Pfle­
gerinnen und Pfleger nicht deutscher Muttersprache dann ein entsprechen­ des Zertifikat.
Einfache Sprache steht im Vordergrund
Ebenfalls von Wimmer und ihrem Team werden die Beschäftigten des Caritas­Altenheims St. Peter sowie des Caritas­Altenheims St. Franzis­ kus Kolbermoor geschult. Deren Heimleiter Jakob Hartmann hat mit diesen GemNova­Sprachkursen und Einzeltrainings, wie er ausdrücklich hervorhebt, „nur die besten Erfah­ rungen gemacht“. Und weiter: „Die Kurse sind speziell auf den Pflegebe­ reich zugeschnitten und legen großen Wert auf eine einfache, verständliche Sprache. Dabei werden auch spezielle Themen wie z. B. Demenzerkrankun­ gen, Körperpflege, Sturzprotokolle und Tagesgestaltung sprachlich auf­
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TIROL.KOMMUNAL OKTOBER 2019

















































































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