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DEUTLICHE WORTE VON HELMUT MÖDLHAMMER IM TIROL.KOMMUNAL-INTERVIEW
„GEMEINDEN HABEN
AUSGABENPROBLEM“
Herr Mödlammer, lassen Sie uns
einen Blick in die Vergangenheit
wagen. Wie kamen Sie in die Poli-
tik?
Ich bin in Koppl bei Salzburg auf-
gewachsen, habe dann später nach
Hallwang geheiratet. 1984 hat mich
der damalige Bürgermeister gefragt,
ob ich mich für den Gemeinderat zur
Wahl stellen würde. Ich sagte für den
letzten Listenplatz zu, wurde nach
einer Vorwahl aber auf Platz zwei
vorgereiht. Als der Bürgermeister 1986
erblindete kam der Ruf des amtie-
renden Landeshauptmannes Wilfried
Haslauer senior, dass ich den Job der
Bürgermeisters übernehmen möge.
Entstand daraus keine plötzliche
Konfliktsituation? Sie waren zu der
Zeit seit längerem Journalist bei der
Salzburger Volkszeitung. Politische
und journalistische Ämter vertragen
sich bekanntermaßen nicht immer.
Wissen Sie, die SVZ war ja eine
ÖVP-Zeitung und der Landeshaupt-
mann deren Herausgeber. Meine Ver-
setzung auf den Bürgermeistersessel
war gewissermaßen eine Dienstanwei-
sung.
Sie wurden dann von den Hallwan-
ger Bürgern schnell bestätigt.
Richtig! 1989 gab es erstmals eine
Direktwahl und da erhielt ich mehr als
70 Prozent der Stimmen. Wir hatten
zudem an Mandaten zugelegt und
auch Anrecht auf das Vize-Bürger-
meisteramt.
Wann begann ihre Laufbahn im
Gemeindeverband?
Ich wurde 1992 zum Präsidenten
des Salzburger Verbandes gewählt.
Zwei Jahre später zog ich auch in den
Landtag ein, schied dort aber wieder
aus, nachdem ich 1999 auch Präsident
des Österreichischen Gemeindebun-
des geworden war. Für mich war klar,
Von 1999 bis 2017 war Helmut Mödlhammer Präsident
des Österreichischen Gemeindebundes und als solcher
gewissermaßen das Gewissen der Kommunen gegenüber
Bund und Ländern. Jetzt befindet er sich im Unruhestand
und wird sich „so ich gefragt werde auch weiterhin zu
brisanten Themen zu Wort melden.“
VON PETER LEITNER
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TIROL.KOMMUNAL DEZ 2017
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