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AUCH ANDERE REGIONEN INTERESSIEREN SICH SCHON FÜR BAHNBRECHENDES PILOTPROJEKT
LAWINEN KENNEN
KEINE STAATSGRENZEN
Ü
ber ein Vorhaben dieser Art
denken wir schon seit rund
15 Jahren nach”, verrät Albina-Koordinator Rudi Mair, der Leiter
des Tiroler Lawinenwarndienstes.
Jetzt wurde das Projekt praktisch im
Schnellverfahren innerhalb von einein-
halb Jahren realisiert, wobei Christoph
Mitterer und Norbert Lanzanasto für
die Entwicklung des neuen Lawinen-
berichtes und der technischen Mit-
tel verantwortlich zeichneten. Einen
wesentlichen Beitrag leistete auch
Matthias Fink von der Euregio.
Die Idee, die Albina zu Grun-
de liegt, ist denkbar einfach: Lawi-
nen und auch die Sportbegeisterung
machen vor keiner Grenze halt.
Speziell Skitouren werden oft grenz­
überschreitend unternommen. Bisher
mussten dafür die einzelnen Lawinen-
warnberichte mühsam zusammen-
gesucht werden. Zudem waren diese
erst morgens abrufbar. Die Planungen
für Skitouren werden aber, so zeigt
die Erfahrung, für gewöhnlich schon
am Vorabend gemacht. Inzwischen
sind diese schon täglich ab 17 Uhr
unter den Adressen lawine.report
(Deutsch), avalanche.report (Englisch)
und valanghe.report (Italienisch) im
Internet abrufbar. „Damit erhöhen wir
ganz wesentlich die Serviceleistungen
für die Wintersportler im gesamten
Euregio-Raum“, macht Mair deutlich.
Wie aber funktioniert Albina nun
im Detail. Dazu neuerlich Mair:
„Jeder einzelne Lawinenwarndienst
behält selbstverständlich seine Auto-
nomie. Das neue Projekt ist nun aber
eine zusätzliche Möglichkeit, auf die
Gefahr von Lawinen dies- und jenseits
einer Grenze gemeinsam hinzuweisen.
Dazu ist natürlich eine enge Koope-
ration zwischen den drei Dienststel-
len notwendig. Gegenseitig können
dann Vorschläge zur Bewertung einer
Lawinensituation über die Grenzen
hinweg gemacht und dann akzeptiert
oder eben abgelehnt werden. Wenn
ich freilich beispielsweise die Regio-
nen zwischen Nord- und Südtirol als
Beispiel nehme, dann ähneln sich die
Gefahrenstufen da wie dort doch sehr
oft.“
Abrufbar sind über die Plattform
alle für den Wintersportler nötigen
Informationen: Lawinenwarnstu-
fe, Schneehöhe, Temperatur, Wind
und Prognosen. Bedingt durch die
ausgefeilte Technik können diese
Informationen laufend aktualisiert
werden. Die Gesamtkosten für die
Realisierung des Projektes beliefen
sich auf rund eine Million Euro.
Mair: „Zu relativ geringen Kos-
Ein wahrlich bahnbrechendes Pilotprojekt haben die drei
Lawinenwarndienste aus Tirol, Südtirol und dem Trentino
geschaffen. Unter dem Namen Albina ist es seit Anfang
Dezember nämlich möglich, einen gemeinsamen
Euregio-Lawinenwarnbericht im Internet abzurufen.
VON PETER LEITNER
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TIROL.KOMMUNAL DEZ 2018
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