Page 23 - Tirol Kommunal
P. 23

  Hans Tanzer prägte neben der Gemeindepolitik von Rum unter anderem als Landeshauptmann-Stellvertreter auch das landespolitische Geschehen.
dass meine Mutter in dieser Zeit alles andere als gut behandelt worden ist. So ist nach und nach mein Gerech­ tigkeitssinn gewachsen. Über die Gewerkschaft hat sich der Weg in die SPÖ dann abgezeichnet. Dort bin ich inzwischen seit 1956 Mitglied.“
Als Tiroler Urgestein der Sozialdemo­ kratie muss Tanzer freilich seit Jah­ ren miterleben, wie der Zuspruch der Wähler stetig schrumpft. Woran liegt das seiner Ansicht nach? „Wir haben es mit einem langfristigen Prozess in der Gesellschaft zu tun. Und in die­ sem ist es meiner Partei leider nicht gelungen, ihre ureigensten Werte zu vermitteln.“
Das heutige politische Geschehen ver­ folgt Tanzer grundsätzlich mit, räumt aber ein: „Mitunter geht es mir inzwi­ schen gehörig auf die Nerven.“ Er vermisse vor allem jene Handschlag­ qualität, die es zu seiner aktiven Zeit noch gegeben habe. „Damals hat man sich an Abmachungen noch gehal­ ten und ist nicht bei erstbester Gele­ genheit dem Vertreter einer anderen oder auch der eigenen Partei in den Rücken gefallen. Da aber etwa die Landesregierung paritätisch besetzt gewesen ist, waren die Voraussetzun­ gen natürlich auch andere.“
Untätig ist der Rumer auch heute nicht. Er hat zwar 2014 seine langjäh­ rige Funktion als Präsident des Tiroler Pensionistenverbandes aufgegeben. Zwei Jahre später hat er aber die Lei­ tung der Ortsgruppe Rum – mit 630 Mitgliedern die mit Abstand stärkste in Tirol – übernommen.
Tanzer: „Wir sind hoch aktiv. Deshalb habe ich aktuell auch so viel Arbeit wie schon lange nicht mehr. Ich möchte diese aber nicht missen und übe sie mit großer Freude aus.“
-23-
  AUS DEM LAND



























































































   21   22   23   24   25