Page 40 - Tirol Kommunal
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  NACHFOLGER FÜR HANSJÖRG GARTLACHER GEFUNDEN
„WICHTIG IST
MIR KONSENS“
Klaus Lindner, der neue Bürgermeister von
 Kolsass, im Interview mit tirol.kommunal.
 VON PETER LEITNER
Was hat Dich ursprünglich dazu bewogen, in die Kom­ munalpolitik einzusteigen? Seit wann bist Du dabei?
Politik, besonders die Kommunalpolitik hat mich schon in jungen Jahren sehr interessiert, aber in die Gemeinde­ politik bin ich eher durch Zufall „hineingerutscht“. Als ich 2002 als 30­Jähriger unerwartet Ortsbauernobmann wurde und 2004 gefragt wurde, ob ich mich für die damalige Bürgermeisterliste auf einen relativ sicheren Mandatsplatz bewerbe, waren das eigentlich die Anfänge meines politi­ schen Wirkens. 2004 wurde ich erstmals zum Gemeinde­ rat gewählt, seit 2010 war ich Vizebürgermeister von Kolsass. Durch den vorzeitigen geplanten Rücktritt von Langzeitbürgermeister Hansjörg Gartlacher im Februar wurde ich durch den Gemeinderat mit zwölf von 13 Stim­ men Ende April zum Bürgermeister gewählt.
Warst Du auch in Vereinen und Institutionen deiner Heimatgemeinde aktiv?
Ich bin aktives Mitglied von mehreren Vereinen und Institutionen, unter anderem der Feuerwehr, der Brauch­ tumsgruppe Kolsass­Kolsassberg, vom Theaterverein, des Braunviehzuchtvereins sowie des Obst­ und Garten­ vereins. Ebenso bin ich Ortsbauernobmann von Kolsass, weiters war ich in der Sennereigenossenschaft Kolsass in den verschiedensten Positionen tätig. Außerdem bin ich Förderer von verschiedensten Klubs und Vereinen in Kol­ sass und Umgebung.
Was sind Deine politischen Zielsetzungen?
Wir wollen in naher Zukunft, nach Fertigstellung des Kindergartenneubaus, eine umfassende, qualitative und familiengerechte Kinderbetreuung für alle Altersgruppen anbieten. Als weitere Ziel sehe ich, bedingt durch die Coronakrise, unsere geplanten Budgetvorgaben einzuhal­ ten. Dann muss man schon auf die nächste Gemeinde­ ratswahl denken, die 2022 stattfinden wird, und ein neues Programm erarbeiten.
Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit den beiden anderen Fraktionen im Gemeinderat?
Klaus Lindner ist neuer Bürgermeister von Kolsass.
Natürlich gibt es bei drei unterschiedlichen und selbst­ bewussten Fraktion immer wieder Meinungsunterschiede, aber in den letzten Jahren sind die meisten Gemeinderats­ beschlüsse einstimmig gefasst worden. Mir ist sehr wich­ tig, dass auch die anderen zwei Fraktionen bei wichti­ gen Entscheidungen im Vorfeld schon mit eingebunden werden und nicht erst bei den Gemeinderatssitzungen informiert werden. Auch wenn wir unseren „Vize­Bürger­ meistersessel“ leider unerwartet bei der Wahl Ende April verloren haben, obwohl wir stimmenstärkste Fraktion sind, bin ich doch davon überzeugt, dass ich auch mit dem neuen Vizebürgermeister Christian Modersbacher von der SPÖ gut zusammenarbeiten werde.
Gibt es größere Projekte, die in naher Zukunft in Kolsass realisiert werden sollen oder müssen?
Derzeit stecken wir viel Energie in den Kindergarten­ neubau, wo in Kürze der Architektenwettbewerb stattfin­ den wird. Außerdem arbeiten wir an einem Verkehrskon­ zept, um einige Straßenzüge sicherer zu gestalten.
Im Jahr 2022 stehen die nächsten regulären Gemeinde­ rats­ und Bürgermeisterwahlen an. Wirst Du dich der Wahl stellen?
Hier gebe ich mir noch etwas Zeit mit meiner Entschei­ dung, aber ich könnte mir aus heutiger Sicht schon vor­ stellen, dass ich 2022 kandidieren werde.
Wirst Du regelmäßig im Gemeindeamt anzutreffen sein?
Da ich Landwirt bin, kann ich flexibel sein, ich werde fast jeden Tag zu unterschiedlichen Zeiten im Gemeinde­ amt anzutreffen sein. Außerdem werde ich fixe Sprech­ stunden für unsere Gemeindebürgerinnen und Gemeinde­ bürger anbieten.
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TIROL.KOMMUNAL JUNI 2020












































































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