Page 37 - Tirol Kommunal 05-2020
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Ernst Schöpf & Alois Rathgeb (Hrsg.)
 WIR ALLE SIND
   Gemnova Verlag
    Wir alle sind Gemeinde: GemNova-Verlag, Innsbruck 2020, 200 Seiten, €22,95 ISBN 978-3-200-06894-0, zu bestellen bei : publikationen@gemnova.at www.ganznah.tirol
Gemeinden ergeben sich aus dieser Automatisierung Optimierungs- und Einsparpotenziale in verschiedenen Bereichen wie Infrastruktur, Bildung oder Wirtschaft. Außerdem wird der Service für den Bürger verbessert. Schon heute bieten viele Gemeinden in Tirol Termin-kalender oder Gebüh- renverordnungen für die Müllentsor- gung online an. Auch in der Pflege kommt - wie in Landeck- Zams- Schönwies, dem Mieminger Plateau, Kirchberg oder Völs - digitale Technik zum Einsatz. Mit einer App können die Landesabrechnung und die Mit- arbeiter-, Dienst-, Einsatz- und die Pflegeplanung unkompliziert durch- geführt werden. „Ohne den Einsatz einer leistungsfähigen Software, die quasi den gesamten Pflegekomplex vom Dienstplan über die Bedarfser- mittlung bis zur Abrechnung abdeckt, wären umfangreichen Pflege- und Betreuungsmaßnahmen nicht mög- lich“, sagt Völs Bürgermeister Ruetz über die Pflege-App.
Diese Beispiele zeigen, wie man Din- ge zum Positiven verändert, wenn man alte Denkmuster verlässt, neue Ansätze findet und für die Realisie- rung sinnvoll computergestützte Tech- nologie nutzt. Es gilt, für Neues offen zu sein, aber die Sinnhaftigkeit stets zu prüfen. In dem Buch „Wir alle
sind Gemeinde“ der GemNova wird das Thema „Digitalisierung“ ausführ- lich von verschieden Seiten beleuch- tet – von Praktikern für Praktiker. Es liefert Antworten auf die Herausfor- derung zu diesem Thema. Denn: Die Zukunft der Gemeinden geht uns alle an und jeder kann seinen gesellschaft- lichen Betrag leisten.
len. Ist es also sinnvoll, wie Amazon fremd- und ferngesteuerte Systeme
zu nutzen? Oder wäre es besser, etwas Passenderes, Kleineres für die Gemeinschaft vor Ort zu entwickeln? Die Plattform „ganznah.tirol“ ist ein aktuelles Beispiel dafür. Hier werden Produkte aller Art - von Kleinkunst über Mode bis zu Lebensmitteln ange- boten – und zwar ausschließlich von Tiroler Händlern und Produzenten.
Die Entwicklung einer „Gemeidekar- te“ für Bürgerinnen und Bürger mit- tels App auf dem Smartphone wäre ebenfalls denkbar. Auf die Software dieser App könnte z.B. eine definierte Autorisierung zum Recyclinghof pro- grammiert werden. Zugang bekäme nur, wer seine Müllgebühren ent-
richtet hat. Das hätte auch für die Verwaltung Vorteile: Eine Gemeinde könnte so unter Einhaltung der daten- schutzrechtlichen Bestimmungen aus- werten, wie häufig welcher Müll von wem entsorgt wird. Außerdem wäre es möglich, unter Einbindung einer Wiegestation das definierte Müllauf- kommen zu analysieren. Damit wäre auch die Entsorgung - sprich eine Bedarfsermittlung - besser planbar und die Gebühren für die Müllentsor- gung ließen sich individuell anpassen, inklusive automatischer Rechnung- stellung und Zustellung.
Wir stehen erst am Anfang
der Digitalisierung
Es kommt also darauf an, wie man digitale Technik einsetzen will. Für
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AUS DER PRAXIS
Herausforderungen und Lösungen für die Zukunft.
Mit einem Beitrag zur Coronakrise

















































































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