Page 6 - Tirol Kommunal 02 2020
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 IM GESPRÄCH MIT DEN GEMEINDECHEFINNEN VON JUNGHOLZ UND SCHATTWALD
MUTTER UND BÜRGERMEISTERIN: EINE HERAUSFORDERUNG
DER BESONDEREN ART
 Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen, ist für die Frauen
 eine der größten Aufgaben überhaupt. Wie lässt sich etwa das Amt
 einer Bürgermeisterin mit der Mutterrolle vereinen? Das Magazin
 tirol.kommunal fragte bei zwei Gemeindechefinnen im Außerfern
 nach. Und es zeigte sich: „Einfach ist das alles nicht.“
 VON PETER LEITNER
Die gelernte Bankbetriebswir- tin Karina Konrad ist seit 14. März 2016 Bürgermeisterin
der Tiroler Enklaven-Gemeinde Jung- holz, die bekanntlich nur über deut- sches Staatsgebiet erreichbar ist. Im Oktober 2018 kam ihr großer Son- nenschein zur Welt, die kleine Stella Viktoria.
Familienverbund enorm wichtig
„Die Kombination der Mutterrolle mit dem Bürgermeisteramt ist schon sehr herausfordernd. Funktionieren kann das eigentlich nur, wenn man so wie ich einen funktionierenden Familienverbund hinter sich hat. Meine Mutter wohnt gleich nebenan und übernimmt als Oma sehr viele Aufgaben mit der Kleinen“, verrät die 44-jährige Kommunalpolitikerin. Für die freilich nie in Frage gekommen
Bürgermeisterin Karina Konrad
wäre, ihre Tochter aufgrund ihrer Ver- pflichtungen als Gemeindechefin in eine Kinderkrippe zu geben. „Ent- weder es lässt sich vereinbaren, oder
meine Entscheidung fällt ganz klar zu Gunsten meines Kinder aus“, stellt sie unmissverständlich klar.
Die Kombination der Mutterrolle mit dem Bürgermeisteramt ist sehr herausfordernd. Ohne einen funktionierenden Familienverbund wäre es auf keinen Fall machbar.
In die Politik ist Konrad vor vier Jahren gegangen, da sie laut eige- nem Bekunden der Meinung war, dass „Maulen zu wenig ist. Man
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TIROL.KOMMUNAL APRIL 2020















































































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