Page 19 - Tirol Kommunal 04 2019

Alt-Bürgermeister Siegfried Singer bei der Cäcilien- feier des Kirchenchores Breitenwang am 17. Novem- ber 1996 im Hotel Ernberg.
saß er im örtlichen Gemeinderat, ab 1983 insgesamt 15 Jahre als Bürger­ meister. „Das war mein Leben! Ich war Bürgermeister mit Leib und See­ le. Als Chef einer Gemeinde musst du Ziele haben, diese hartnäckig ver­ folgen und immer mehrere Eisen im Feuer haben. Du bist von der Wiege bis zur Bahre für alles verantwort­ lich. Deshalb ist die Kommunalpo­ litik eine der faszinierendsten Auf­ gaben überhaupt“, berichtet Singer voller anhaltender Begeisterung von seiner Arbeit im Dienst der Reuttener Bevölkerung.
Möglich war das große Engagements von Singer nur angesichts des großen Verständnisses seiner Frau Doris. „Ich war praktisch 15 Jahre lang keinen Abend daheim. Ohne meine Frau wäre es nicht gegangen. Noch dazu habe ich in meiner Tätigkeit sehr
viel Glück gehabt, konnte zahlreiche Vorhaben verwirklichen. Ein großes Anliegen war mir etwa immer die Ortsbildgestaltung. Deshalb wurde
in Reutte eine Denkmalschutzzone geschaffen. Ich bin sehr wohl für moderne Architektur – aber außer­ halb des Zentrum. Dort müssen die historischen Kostbarkeiten erhalten bleiben und mit Leben erfüllt wer­ den“, sagt Singer. Als eine der wich­ tigsten Einrichtungen von Reutte bezeichnet er das Altenheim: „Das ist eine dringende Notwendigkeit für uns, da die Leute immer älter werden und ein Zuhause brauchen.“
Das kommunalpolitische Geschehen interessiert ihn nach wie vor bren­ nend – Singer informiert sich täglich ausführlich, hat immer noch wache Augen. Dreinreden will er seinen Nachfolgern allerdings nicht: „Natür­ lich fällt mir einiges auf. Aber ich sage mir dann immer: Singer, halt’ den Mund! Es hilft nichts.“
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