Page 27 - Tirol Kommunal 02 2020
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 bus liegen auf der Hand: Die Kinder lernen sich bei Gefahrenstellen richtig zu verhalten, und werden selbststän- diger. Außerdem fördert Pedibus die frühmorgendliche Bewegung in fri- scher Luft und damit die Gesundheit und Konzentrationsfähigkeit. Nicht zuletzt haben die Kinder auch viel Spaß dabei.
˹ Gezielte Unterweisungen der Eltern
Eines der größten Probleme im Bereich von Schulen sind die soge- nannten Elterntaxis. Diese sorgen
vor vielen Schulen für ein gefährli- ches Verkehrschaos. Eltern tun ihren Kindern, die nur als Pkw-Passagie-
re am Straßenverkehr teilnehmen, nichts Gutes. Sie lernen nicht, selbst mit Situationen im Straßenverkehr umzugehen. Außerdem wird das Verkehrsaufkommen im Umfeld der Schule durch Elternfahrzeuge unnötig erhöht, was wiederum andere Kin- der gefährdet. Um diese Problematik den Eltern näher zu bringen, könnten Informationsveranstaltungen durch- geführt werden, wobei auch zusätz- liche wichtige Themen, wie „Sicher- heit durch helle und reflektierende Kleidung“ oder ein Schulwegtraining angesprochen werden sollten.
˹ Die verkehrssichere Gemeinde Es handelt sich dabei um eine Ini- tiative, die die Allgemeine Unfallver-
sicherungsanstalt in Zusammenarbeit mit dem Kuratorium für Verkehrssi- cherheit durchführt. Zur Verminde- rung des Unfallrisikos werden Ver- kehrssicherheits-Überprüfungen in Gemeinden angeboten.
Im Rahmen einer Begehung vor Ort werden mögliche Gefahrenstellen
ermittelt und es gibt Empfehlungen zur Entschärfung neuralgischer Stel- len. Unter die Lupe genommen wer- den unter anderem Querungsstellen für Fußgänger, für den Radverkehr aber auch die sichere Anlage von Hal- testellen. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf die Verkehrssicher- heit im Schul- und Kindergartenum- feld gelegt. Es werden hierfür auch spezielle Schulwegpläne erstellt, um den Kindern den sichersten Schulweg anzubieten.
˹ Einsatz von Schülerlotsen/ Schulwegpolizei
Im Rahmen dieses Projektes erhal-
ten die Polizisten bei der Sicherung des Schulweges wertvolle Unterstüt- zung durch Schülerlotsen (Schülern) und ehrenamtliche Schulwegpolizisen (Erwachsene). Nach einer entspre- chenden Einschulung und Unterwei- sung werden diese Personen in erster Linie auf den Verkehrswegen zu oder von den Volksschulen/Kindergärten oder bei Schulveranstaltungen einge- setzt. Für die Kinder wird dadurch die Bewältigung des Schulweges erleich- tert. Zudem werden diese zu einem verkehrsgerechten Verhalten erzogen. Die Ausrüstung für diese Schülerlot- sen und Schulwegpolizistn mit Warn- wesen, Schildkappen und beleuch- teten Anhaltestäben wird vom Land Tirol finanziert.
Dazu ist das Resümee zu ziehen
Grundsätzlich sind „Schulstraßen“ ein taugliches Mittel um die Verkehrs- sicherheit im nahen Umfeld der Schu- le erheblich zu erhöhen. Für einen Erfolg, aber auch für die Akzeptanz der Verkehrsteilnehmer, sollen jedoch sämtliche Voraussetzungen vorliegen, um dieses Projekt nicht wegen Anrai- nerprotesten scheitern zu lassen.
Es gibt aber auch einige andere Möglichkeiten die Anzahl der Eltern- taxis zu minimieren und dadurch
den Schulweg für die Kinder im Land sicherer zu machen. Mit den genann- ten Optionen kommen die Kinder nicht nur sicher zur Schule und von der Schule nach Hause, sie knüpfen Kontakte zu anderen Kindern, sind wacher und ausgeglichener, bleiben gesund und lernen überdies auch, selbständig zu sein. Genauso trägt die Vorbildwirkung durch die Eltern zu einem richtigen Verhalten im Straßen- verkehr bei.
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  AUS DEM LAND

















































































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