Page 44 - Tirol Kommunal 02 2020
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      Bgm. Anton Mattle, Galtür Bgm. Werner Kurz, Ischgl Bgm. Josef Leitner, Haiming Bgm. Thomas Öfner, Zirl Bgm. Monik Wechselber- ger, Mayrhofen
TIROLER KOMMUNEN VERZEICHNEN IN SCHWIERIGEN ZEITEN GROSSE SOLIDARITÄT
GEMEINDEN KÄMPFEN GEGEN DAS CORONAVIRUS
 Wegen der Coronavirus-Ausbreitung mussten im ganzen Land weitreichende Maßnahmen
 getroffen werden. Die Gemeinden Tirols sind intensiv in die Umsetzung eingebunden.
 VON PETER LEITNER
Die fortschreitende Verbreitung des Coronavirus‘ in Tirol, machte weitreichend Maß-
nahmen nötig. Unter anderem wur- de seitens des Landes eine de facto Ausgangssperre verhängt. Das brachte drastische Einschnitte für das Leben aller Tirolerinnen und Tiroler. Doch wie ein Blick in einige Gemeinden zeigt, war das Verständnis dafür durchaus groß.
„Bei uns ist es sehr ruhig, die Ausgangssperre wird eingehalten. Schwierig war es anfangs, die Leute davon zu überzeugen, auf sportliche Aktivitäten zu verzichten. Bei jedem mögliche Unfall wäre aber ärztliche Hilfe nötig. Und die Mediziner sind derzeit einfach anders gebunden“, sagte Bürgermeister Anton Mattle aus Galtür. Die Gemeinde dort ist auch Postpartner, dieser Service wurde zur Grundversorgung zählend auch auf- recht erhalten. „Ansonsten haben wir die Dinge vorübergehend neu struk- turiert. Wer Hilfe benötigt, bekommt
diese selbstverständlich auch“, stellte Mattle klar.
Sehr ruhig war es zuletzt auch
in der Paznauner Nachbargemein-
de Ischgl, wie Bürgermeister Werner Kurz bestätigte. „Ich selbst bin rund um die Uhr erreichbar. Das ist sehr wichtig für die Menschen, die auch viel anrufen. Ansonsten sind wir vor allem ärztlich gut aufgestellt und auch hervorragend mit dem Kran- kenhaus im Zams vernetzt. Etwaige Gemeinderatssitzungen haben wir bis auf weiteres abgesagt.“
In der Obstbaugemeinde Haiming wurde das Gemeindeamt geschlos- sen, ein Journaldienst stand zur Verfügung. „Der Großteil der Beleg- schaft hatte Sonderurlaub, auch den Recyclinghof haben wir eine Woche zugemacht. Gemeinderatssitzungen haben wir ausgesetzt, da angesichts der Lage auch keine Jahresrechnung bis zum 31. März beschlossen werden musste“ sagte Dorfchef Josef Leitner.
Besonders sensibel wurde mit der Thematik auch in Zirl umgegangen, gibt es dort mit dem Sozialzentrum Szenzi und dem Landeskrankenhaus in Hochzirl doch zwei besonders schützenswerte Einrichtungen. „Wir haben sämtliche Verordnungen von Bund und Land umgesetzt“, sagte Bürgermeister Thomas Öfner in einem Facebook-Beitrag. Er und seine Stell- vertreterinnen Iris Zangerl-Walser und Victoria Rausch mahnten im Zusam- menhang mit Corona auch eine ver- antwortungsvolle Nutzung der sozia- len Medien ein.
Die große Disziplin ihrer Gemein- debürger lobte Bürgermeisterin Moni- ka Wechselberger aus Mayrhofen im Zillertal. „Die Solidarität ist bemer- kenswert hoch. Viele Bürgerinnen und Bürger bieten sich von selbst
an, um älteren Menschen im Ort zu helfen. Viele werden auch von unse- rem Sozialzentrum aus mitversorgt. Es zeigt sich eben wieder einmal: Der Tiroler ist ein Mensch.“
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TIROL.KOMMUNAL APRIL 2020
















































































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