Page 23 - Tirol Kommunal 04 2020
P. 23

      unseres Bauernhofes. In diesem Zeit­ raum erlebte ich dann mit Rudolf Leit­ geb und Josef Nimmerrichter gleich zwei Bürgermeister.“
Bei den Bauernbundwahlen im Jahr 1978 heimste Thaler bei weitem am meisten Stimmen ein. Dementspre­
chend kandidierte er zwei Jahre spä­ ter auf einer eigenen Bauernliste als Spitzenkandidat für den Gemeinderat und wurde in der Folge Bürgermeister von Telfes.
„Das war schon ein wesentlicher Ein­ schnitt in mein Leben, denn immer­
Insgesamt 23 Jahre lang war Josef Thaler Bürgermeister von Telfes im Stubaital. Ins Gemeindeamt ist er laut eigenem Bekunden dabei jeden Tag mit großer Freude gefahren.
hin betrieb ich gemeinsam mit meiner Frau auch 36 Jahre lang eine Hüh­ nerfarm mit nicht weniger als 1.600 Tieren. Die Leitung der Firma musste sie in der Folge fast im Alleingang stemmen.“
In seinen 23 Jahren als Gemeinde­ chef durfte sich Thaler vor allem auch darauf verlassen, dass er gut mit den
Als Bürgermeister
ist es enorm wichtig, gute Kontakte zu den jeweiligen Abteilungen im Land zu pflegen.
Menschen konnte und es ihm stets gelang, in Streitfragen einen Interes­ senausgleich zustande zu bringen. Ein gesundes Machtdenken war ihm dabei dennoch nicht fremd. Und er wusste auch: „Wenn du als Bürger­ meister für deinen Ort etwas errei­ chen willst, dann spielt die Musik in Innsbruck. Ohne gute Kontakte zum Land stehst du schnell auf verlorenem Posten.“
Nach 23 Jahren an der Spitze der Gemeinde fiel ihm der Abschied im Jahr 2003 nicht allzu schwer. „Nach so vielen Jahren gibt’s ganz einfach auch gewisse Abnutzungserscheinun­ gen. Es war einfach die Zeit gekom­ men, um dieses Kapitel zu beenden“, sagt Thaler.
Der nach eigenem Bekunden die Poli­ tik heute nur noch sehr oberflächlich mitverfolgt.
 -23-
  AUS DEM LAND





















































































   21   22   23   24   25