Page 22 - Tirol Kommunal 04 2020
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 EHRENRINGTRÄGER DES GEMEINDEVERBANDES WAR PRÄGENDE FIGUR SEINER HEIMAT
„MEIN MUNDWERK HAT
MIR OFT GEHOLFEN“
 Insgesamt 23 Jahre lang war Josef Thaler Bürgermeister
 und hat in dieser Zeit die Entwicklung seiner Heimatgemeinde
 Telfes im Stubaital wesentlich mitgeprägt. Am Dorfgeschehen
 nimmt der inzwischen 82-Jährige nach wie vor teil – unter
 anderem an der großen Trommel der örtlichen Musikkapelle.
 VON PETER LEITNER
Wer bei Josef Thaler in seinem Bauernhof in Luimes/Telfes zu Gast ist,
merkt sofort: Dieser Mann ist auch im betagten Alter noch voller Leben! Die Augen hellwach – und um einen guten Spruch nie verlegen. „Auf mein Mundwerk konnte ich mich immer verlassen, und es hat mir auch als Kommunalpolitiker sehr oft gehol­ fen“, grinst der Ehrenringträger des Tiroler Gemeindeverbandes.
Erblich vorbelastet sei er gewesen, was seinen Weg in die Politik angeht. „Mein Großvater Alois kam aus Stilfes in Südtirol und war dort Raiffeisen­ Obmann. Ich selbst wurde das schon im Alter von 26 Jahren in Telfes ebenfalls. Anfang der 60er­Jahre des vorigen Jahrhunderts war ich zudem Jungbauernobmann“, erinnert sich Thaler zurück.
Der generell schon als junger Bursche hart anpacken musste. Nachdem er Vater Alois schon im Alter von elf Jahren bei einem Holzunfall verlo­
Was die Politik angeht, war ich zweifelsohne erblich durch meinen Großvater aus Stilfes vorbelastet. Ich war Jungbauernobmann und schon mit 26 Jahren Raiffeisen-Obmann in Telfes.
ren hatte, übernahm er mit 20 Jahren den Bauernhof in Luimes. Die land­ wirtschaftliche Facharbeiterprüfung
absolvierte er mit großem Eifer quasi in einem Fernstudium.
Es verwunderte nicht, dass alteinge­ sessene Kommunalpolitiker schnell auf den pfiffigen Josef Thaler auf­ merksam wurden, der mit seiner Redegewandtheit stets zu überzeu­ gen wusste. So zog er 1968 erstmals in den Gemeinderat von Telfes ein und wurde sofort zum zweiten Vize­ bürgermeister gewählt.
Zunächst blieb er dem Kommunal­ parlament aber nur eine Periode voll­ umfänglich erhalten. „Ich bin schwer an Rheuma erkrankt und entschloss mich deshalb, mich etwas zurückzu­ nehmen. Zwischen 1974 und 1980 nahm ich als Ersatzgemeinderat nur sporadisch an Gemeinderatssitzungen teil. So fand ich dann auch die nötige Zeit für den dringend nötigen Umbau
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TIROL.KOMMUNAL AUGUST 2020















































































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