Page 35 - Tirol Kommunal
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 nungen – gefordert bzw. verwirklicht werden. Einen guten Hebel bietet auch die bei Neubauprojekten vorge­ schriebene Oberflächenentwässerung.
Landschaftsplanung einbeziehen
Ingenieurkonsulenten für Landschafts­ planung und ­pflege unterstützen Auftraggeber dabei, Entwässerungs­ mulden nach landschaftsplanerischen und ökologischen Gesichtspunkten zu gestalten. Bei richtiger Bepflanzung können diese dazu beitragen, Hitze­ inseln zu vermeiden.
Zudem können Gemeinden bei eigenen Projekten auf klimaneutra­
le Bauweise achten. „Eine gezielte Abschattung, die Möglichkeit guter Durchlüftung sowie eine massive Bauweise sind effektive Maßnahmen, den Hitzeeintrag in Gebäude abzu­ schwächen“, so Christian Höller, Sektionsvorsitzender Architekten der Kammer der ZiviltechnikerInnen für Tirol und Vorarlberg.
Weiters können Entscheidungs­ träger bei Häuslbauern Anreize für Grünanlagen, Fassaden­ oder Dachbe­ grünung schaffen. „Mit einer fach­
gerecht geplanten und ausgeführten Dachbegrünung lässt sich die Tempe­ ratur von 70 °C ohne Begrünung auf 30°C reduzieren“, weiß Gaisbauer.
Etwa 30 Jahre
Stets im Fokus behalten sollten die Gemeindeverantwortlichen, dass Bäume nach wie vor den besten und nachhaltigsten Einfluss auf das Klima haben, alte Bestände also entspre­ chend schützen und erhalten. „Ein junger Baum braucht etwa 30 Jah­
re, um die kühlende Wirkung eines alten zu erreichen“, gibt Gaisbauer zu bedenken. Nicht zuletzt funktionieren große Bäume als Biotope. Kleintiere und Insekten finden Futter, Nistplät­ ze und Schutz. Sie helfen dabei, die wertvolle – und gefährdete – Biodiver­ sität im alpinen Raum zu erhalten.
ARCHITEKT DIPL.-ING. CHRISTIAN HÖLLER
Sektionsvorsitzender ArchitektInnen der Kammer der ZiviltechnikerInnen für Tirol und Vorarlberg
DIPL.-ING. ANDREAS LOTZ
Obmann der Fachgruppe Raumordnung, Raumplanung, Landschaftsplanung und Geografie der Kammer der ZiviltechnikerInnen für Tirol und Vorarlberg
DIPL.-ING. MONIKA GAISBAUER
Obmann-Stellvertreterin der Fachgruppe Raumordnung, Raumplanung, Landschafts- planung und Geografie der Kammer der ZiviltechnikerInnen für Tirol und Vorarlberg
Beim Schulcampus Neustift im Stubaital spielte die Grünraumgestaltung eine wesentliche Rolle. Es gibt zahlreiche direkte Zugänge zu den Freibereichen, geschützte Innenhöfe und begrünte Dachterrassen. Architektur: fasch&fuchs.architekten.
    NÄHERE INFORMATIONEN:
KAMMER DER ZIVILTECHNIKERINNEN FÜR TIROL UND VORARLBERG TEL. +43 512 588 335 ARCH.ING.OFFICE@KAMMERWEST.AT WWW.KAMMERWEST.AT
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   AUS DER PRAXIS














































































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