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Herr. Dr. Arnold, wie kommt es,
dass Sie stets eine enge Bindung zu
den Gemeinden im Land hatten?
Mich hat einfach die Thematik an
sich immer sehr interessiert. Als ich
dann Bürgermeister von Mutters
geworden bin, war die Kommunal-
politik auch mein Tagesgeschäft.
Bezüglich meiner damaligen Kandi-
datur habe ich vorher dem damaligen
Landeshauptmann Eduard Wallnöfer,
in dessen Büro ich gearbeitet habe,
gefragt, ob er etwas dagegen habe.
Er hat mir aber sofort grünes Licht
gegeben.
Sie waren schon lange Jahre im
Landhaus tätig, ehe sie Bürgermeis-
ter geworden sind. Ein Vorteil?
Auf alle Fälle! Dadurch, dass ich aus
dem Landhaus viel gewusst habe, sah
ich dann viel besser die unmittelbaren
Auswirkungen der dortigen Beschlüs-
se auf die Gemeinde und somit die
Bürger. Die Gemeinde ist der Platz,
wo man etwas umsetzen kann. Dazu
müssen aber auch die vom Bund und
Land vorgegebenen Rahmenbedin-
gungen passen.
Sie beobachten die Entwicklung der
Gemeinde und auch ihre Bedürfnis-
se nun schon über Jahrzehnte hin-
weg. Hat sich in dieser Zeit etwas
geändert?
Es gibt Themen, die immer wieder
vorkommen. Das steht außer Fra-
ge. Aber insgesamt haben sich die
Bedürfnisse der Tiroler Kommunen
enorm verfielfältigt. Das Problem ist,
dass immer neue Gesetze geschaffen
wurden. Das führt dazu, dass sich
Kommunalpolitiker der Gegenwart
mit einem ungeheuren Geflecht an
Regeln konfrontiert sehen. Leider ist
Der Tiroler Gemeindeverband feiert im heurigen Jahr sein
70-jähriges Bestandsjubiläum. Grund genug, um einen Blick
auf die Entwicklung der Kommunen in diesem Zeitraum zu werfen.
Idealer Gesprächspartner dafür ist der frühere Landesamtsdirektor
HR Dr. Hermann Arnold, der dem Gemeindeverband von November
1989 bis Oktober 1995 selbst als Präsident vorstand.
VON PETER LEITNER
FOTOS: BREONIX/CHRIS WALCH
TIROL.KOMMUNAL TRAF ALT-PRÄSIDENT HR DR. HERMANN ARNOLD ZUM JUBILÄUMS-INTERVIEW
„DIE GESETZESFLUT
IST FÜR DIE GEMEINDEN
ÄUSSERST SCHÄDLICH“
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TIROL.KOMMUNAL OKT 2017
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