Page 22 - Tirol Kommunal
P. 22

  EHRENRINGTRÄGER ÖR ALT-BÜRGERMEISTER JOSEF MARGREITER IM PORTRÄT
JAHRZEHNTE IM DIENSTE
DER ÖFFENTLICHKEIT
  Nach dem frühen Tod seines Vaters musste Josef Margreiter
 aus Breitenbach schon als kleiner Junge seinen Mann stehen.
 Später bekleidete er zahlreiche öffentliche Ämter, saß unter
 anderem 30 Jahre lang im Gemeinderat und war von 1968
 bis 1986 Bürgermeister seiner Heimatgemeinde.
 VON PETER LEITNER
Im Alter von elf Jahren verlor Margreiter seinen damals erst 46-jährigen Vater. Und war fortan
der „Mann im Haus“. Damals war frei- lich nicht absehbar, dass das älteste von sechs Kindern später über Jahr- zehnte ein Vorbild für regionales poli- tisches Engagement werden sollte.
Öffentliche Ämter ab 17. Lebensjahr
Margreiter war gerade einmal 17 Jahre alt, als ihm die Katholische Jugend in Breitenbach anvertraut wurde. Maß- geblich beteiligt war er ein Jahr später auch an der Gründungsversamm- lung der Tiroler Jungbauernschaft
im Bezirk Kufstein, deren Führung der von 1954 bis 1957 übernahm. „Damals war eine Verbindung zwi- schen Jungbauernschaft und Katho- lischer Jugend noch viel leichter
zu bewerkstelligen als heute“, sagt Margreiter, der in seinem Heimatort auch 20 Jahre lang als Ortsbauern- obmann fungierte.
Als 23-Jähriger zog der Vorhof-Bauer, wie Margreiter in seinem Heimatort auch genannt wird, in den Aufsichts- rat der heimischen Raiffeisenkasse ein. In dieser Funktion engagierte er sich unter anderem für den Neubau eines Bankgebäudes, der 1960 realisiert wur- de. Von 1988 bis 2000 war er Obmann des Tiroler Raiffeisenverbandes und trug damit die Last der gesetzlichen Revisionspflicht für die einzelnen Genossenschaften im Land.
Politische Karriere startete 1956
Die politische Karriere von Margreiter begann 1956, als er erstmals in den Gemeinderat einzog. Drei Jahre später wurde er Gemeindevorstand, 1962 dann Vizebürgermeister. Zum Gemeindechef wurde er schließlich 1968 gewählt – ein Amt, das er bis 1986 innehaben sollte.
Als Bürgermeister sah sich Margrei- ter mit harten Problemen konfrontiert. „Als finanzschwache Gemeinde war
Breitenbach immer vom Hochwasser bedroht und oft überschwemmt. Die Trinkwasserversorgung des weitläu- figen Siedlungsraumes war hingegen unzureichend ausgebaut und ver-
Unsere Gemeinde war über Jahrzehnte stets vom Hochwasser bedroht und auch sehr oft überschwemmt. Das stellte die Kommunalpolitik vor enorme Herausforderungen – auch finanzieller Natur.
schlang Unsummen. Ähnliches galt auch fürs Wegenetz“, erinnert sich Margreiter zurück. Aber auch Kinder-
    -22-
TIROL.KOMMUNAL APRIL 2019











































































   20   21   22   23   24