Page 22 - Tirol Kommunal 03 2019
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 300 HISTORISCHE KARTENWERKE IN EINER NEUEN WEBANWENDUNG
HISTORISCHE KARTENWERKE
IN NEUER WEBANWENDUNG
 Wie sieht eine Landkarte aus dem 12. Jahrhundert aus? Wo genau
 verteidigten die Tiroler Standschützen im Jahr 1915 die Grenzen des
 Landes? Welche Bezirke gab es 1854 in der Grafschaft Tirol? Antworten
 auf diese Fragen findet man online in der neuen Webanwendung
 „Historische Karten Tirol“.
 VON MAG.A STEFANIE MILLINGER
Die neue Webanwendung umfasst über 300 Kartenwerke, welche insgesamt aus mehr als
2.600 Einzelblättern bestehen. Über- wiegend stammen die Karten aus dem Tiroler Landesarchiv, darüber hinaus sind Werke aus dem Österreichischen Staatsarchiv, dem Innsbrucker Stadt- archiv, dem Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum oder dem Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen abfragbar. Die Zeitspanne, welche die Kartenwerke abdecken, ist beachtlich: So stammt das älteste Kartenwerk
aus dem 12. Jahrhundert, die jüngs- ten aus dem späten 20. Jahrhundert. In der Natur der Sache liegt, dass die Kartenwerke auch sehr unterschied- liche räumliche Ausdehnungen und Maßstäbe aufweisen, weshalb die Kartenwerke in mehrere Kategorien (Übersichtskarten, Detailkarten u.a.) gegliedert wurden. Der Link zur
Webanwendung lautet: https://maps. tirol.gv.at/HIK/
Welche Funktionen bietet
die Anwendung?
Die Anwendung bietet mehrere Such- und Filtermöglichkeiten, sodass sich die Anwenderinnen und Anwen-
der aus der Fülle an Kartenwerken sehr einfach einen Überblick ver- schaffen können. Die geographische Suche („Orte suchen“) funktioniert für Gemeindenamen und Adressen
– auch über die Grenzen des Bun- deslandes Tirol hinaus – für Italien, Deutschland und der Schweiz. Mit- hilfe der Funktion „Karte suchen“ kann gezielt nach Autoren, Karten- titeln oder Jahreszahlen gesucht werden. Der „Timeslider“ bietet außerdem die Möglichkeit, die Treffer- liste auf ein gewünschtes Zeitfenster einzuschränken. Zusatzinformatio-
nen, wie textliche Beschreibungen, Legenden oder Quellenhinweise zu den jeweiligen Kartenwerken können durch einen Klick in das Kartenwerk aufgerufen werden.
Ausblick
Die Anwendung ist so konzipiert, dass sie jederzeit um neue Karten- werke erweitert werden kann. Der- zeit in Arbeit ist die mobile Version der Anwendung, sodass diese auch auf mobilen Endgeräten (Tablets und Smartphones) lauffähig sein wird.
Hintergrund zum Projekt
Mitte der 2000er-Jahre wurde im Tiroler Landesarchiv damit begon- nen, historische Kartenwerke zu digitalisieren. Das Ziel war, die his- torischen Kartenschätze des Landes interessierten Nutzerinnen und Nut- zern über das Internet zugänglich zu
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TIROL.KOMMUNAL JUNI 2019










































































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