Page 39 - Tirol Kommunal 02 2020
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 Wer eine dieser Verpflichtungen missachtet, begeht eine Verwaltungs- übertretung und muss mit einer Geld- strafe von bis zu 500 Euro rechnen.
Hundekot verschmutzt Lebensmittel und Tierfutter Neben dem Landespolizeigesetz kommt in diesem Zusammenhang noch das Tiroler Feldschutzgesetz zur Anwendung. Hier wird die Ver-
Gemeinden können für bestimmte Gebiete oder bestimmte öffentliche Verkehrsflächen außerhalb geschlossener Ortschaften einen Leinen- und/ oder Maulkorbzwang verordnen. Bei auffälligen Hunden sind weitere Maßnahmen möglich.
unreinigung von Feldgut als Feldfre- vel definiert, der mit empfindlichen Geldstrafen geahndet werden kann. Wer unbefugt Feldgut vernichtet, beschädigt, verunreinigt, unbenütz- bar macht, dem ordnungsgemäßen Gebrauch entzieht oder sich aneignet, begeht einen sogenannten Feldfrevel. Darunter versteht man das Hinter- lassen von Unrat auf landwirtschaft- lichen Grundflächen, worunter auch das Liegenlassen von Hundekot fällt. Leider sind viele Bauern von dieser Hundeproblematik betroffen. In allen Bezirken klagen Bauern über massive Verschmutzungen ihrer Felder und
Äcker durch Hundekot. Dieses man- gelnde Verantwortungsbewusstsein stellt die Landwirtschaft durch die Verunreinigung speziell von Grund- futter vor Probleme. Von Seiten der Bauernvertretung gibt es Informa- tionskampagnen und entsprechende Hinweistafeln. Seit Jahren versucht die Landwirtschaft dieses große Pro- blem mit Bewusstseinsbildung und Appellen an die Hundehalter zu ent- schärfen. Denn viele Hundebesitzer handeln aus Unwissenheit. Ihnen ist nicht bewusst, dass auf diesen Flä- chen Lebensmittel produziert werden und die Verschmutzung unhygienisch ist, egal ob hier Gemüse oder Futter- mittel wachsen. Im schlimmsten Fall können Krankheiten oder Parasiten übertragen werden, wenn Rinder das verschmutzte Futter fressen.
Eine weitere Problematik stellt die nicht ordnungsgemäße Entsorgung der Gassisäckchen dar. Die Säckchen werden oft zwar verwendet, aber anschließend einfach an den Wegrand gelegt oder ins Gebüsch geworfen. Teilweise gibt es entlang beliebter Wanderstrecken Bäume und Sträu- cher, an deren Ästen die meist bunten Säckchen zuhauf hängen. Zu einem großen Problem wird dieses Verhalten genau dann, wenn die Säckchen im Rahmen der Heuernte in den Futter- kreislauf der Tiere gelangen. Wieder- käuer erkennen die Plastikteile im Raufutter nicht und verzehren das Plastik, was bis zum Tod bei den Tieren führen kann. Die Hundehalter haben hier die eigene Bequemlichkeit im Kopf und bedenken nicht, dass sie so unbedacht zu Tierquälern werden können.
Die Gemeinden sind ermächtigt,, auf be- stimmten Flächen einen Leinenzang zu erlassen. Die Gassisäckchen werden leider oftmals nicht ordnungsgemäß verwendet und landen am Wegesrand oder auf Äste von Bäumen und Sträuchern.
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  AUS DER PRAXIS


























































































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