V
om Montblanc bis zum Wie-
nerwald, von der slowenischen
Küste bis zum Bodensee, von
Bayern bis zur Lombardei erstreckt
sich die Europäische Alpenstrategie
EUSALP. In ihrem Herzen liegt Tirol,
das seit 1. Jänner 2018 den Vorsitz
führt.
Der Alpenraum zählt zu den wirt-
schaftlich dynamischsten und kon-
kurrenzfähigsten Regionen Europas.
Gleichzeitig sind die Alpen Lebens-,
Natur- und Erholungsraum, der jähr-
lich Millionen von Gästen anzieht.
Während sich Leben und Wirtschaft
in den Alpenrandlagen und den
Alpentälern entlang der großen Ver-
kehrsachsen konzentrieren, ist der
ländliche Raum dünn besiedelt. Über
40 Prozent der Alpenfläche sind nicht
ständig oder überhaupt nicht besie-
delt.
Aufgrund der besonderen geografi-
schen und natürlichen Gegebenheiten
des Alpenraums stellen sich einige
der Herausforderungen des 21. Jahr-
hunderts in den Alpen in besonderer
Weise:
Die wirtschaftliche Globalisierung
erfordert Wettbewerbsfähigkeit und
Innovationskraft auf hohem Niveau.
Der demografische Wandel führt zur
Überalterung der Gesellschaft und
zur Abwanderung von Arbeitskräf-
ten. Der weltweite Klimawandel zeigt
bereits konkrete Auswirkungen auf
Umwelt, Biodiversität und Lebens-
bedingungen der Alpenbewohner.
Als Transitregion im Herzen Europas
erfordert der Alpenraum aufgrund
seiner geografischen Besonderheiten
nachhaltige und gemeinsam getragene
Verkehrskonzepte. Und schließlich gilt
es den Alpenraum als einzigartigen
Natur- und Kulturraum zu erhalten.
Die EU-Strategie für den Alpenraum
löst im Verbund aktuelle Herausfor-
derungen für sieben Alpenstaaten, in
48 Regionen und für über 80 Milli-
onen EinwohnerInnen. Die EUSALP
vereint die sieben Alpenländer unter
einem Dach, um gemeinsame Lösun-
gen zu unterschiedlichsten Themen
von Wirtschaft und Infrastruktur über
Energie und Naturgefahren bis hin zu
Mobilität, Klimawandel und Nach-
haltigkeit zu erarbeiten. Die Mak-
roregionale Strategie für den Alpen-
raum bietet deshalb die Chance, die
Zusammenarbeit in den Alpenstaaten
zu verbessern, gemeinsame Ziele zu
definieren und diese durch grenzüber-
greifende Zusammenarbeit wirksam
umzusetzen.
Wesentlich bei all diesen Aktivitäten
ist die Einbindung der Regionen und
TIROL HAT PRÄSIDENTSCHAFT FÜR EUROPÄISCHE ALPENSTRATEGIE ÜBERNOMMEN
Vier Sprachen, sieben Staaten und 48 Regionen – das ist die Europäische Alpenstrategie EUSALP.
Das Land Tirol hat für ein Jahr die Präsidentschaft für dieses Alpenbündnis inne.
VON KARIN HARTL-HUBMANN
ZUKUNFT.GEMEINSAM.GESTALTEN
IM INTERESSE DER ALPEN
-46-
TIROL.KOMMUNAL FEB 2018
