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DER BEDARF AN KOSTBAREM NASS IST STETIG IM STEIGEN BEGRIFFEN
WASSERVERSORGUNG
MUSS ZUKUNFTSFIT SEIN
W
ollen wir weiterhin eine
zukunftstaugliche, sichere
und effiziente Wasserver-
sorgung, sollten wir uns schon heu-
te mit dem Wassermanagement von
morgen beschäftigen“, ist LHStv. Josef
Geisler überzeugt. Der Weg dort-
hin führe über eine gesamtheitliche
Betrachtung des Wasserbedarfs, regio-
nale Zusammenarbeit und die Digitali-
sierung des Wassermanagements.
Der durchschnittliche Wasserbedarf
eines Haushalts stagniert zwar, Bevöl-
kerungs- und Wirtschaftswachstum,
landwirtschaftliche Bewässerung oder
Beschneiung führen aber zu einem
steigenden Wasserbedarf. Gleichzei-
tig werden klimatische Änderungen
Quellen und Grundwasser in Quali-
tät und Quantität beeinflussen. Die
Anforderungen an öffentliche Wasser-
versorgungen werden somit weiterhin
zunehmen. „Eine gesicherte Wasser-
versorgung ist ein Standortfaktor und
Voraussetzung für die wirtschaftliche
Entwicklung“, so Geisler. „Mittel- bis
langfristig gibt es in vielen Teilen
Tirols Handlungsbedarf“, weiß Rupert
Ebenbichler, Geschäftsführer der Was-
ser Tirol, aus der täglichen Erfahrung.
Aus der grundsätzlichen Bedarfsstei-
gerung und zur Deckung von Bedarfs-
spitzen ergeben sich immer höhere
hydraulische Anforderungen an die
Infrastruktur.
Regionale Lösungen und exakte
Daten
Am Anfang eines zukunftstauglichen
Wassermanagementsystems steht die
Planung. Dabei müssen das gesamt
Logistiksystem, alle Bedarfs-
träger und möglichen Einflüsse
betrachtet werden. Planungen über
die Gemeindegrenzen hinweg ermög-
lichen meist effektivere Lösungen –
etwa die gemeinsame Erschließung
von Ressourcen. Ein wichtiges Werk-
zeug in der Wasserversorgung ist die
Digitalisierung. Durch exakte Wasser-
managementsysteme können Menge
und Qualität überwacht, Netzverluste
sofort erkannt, Bedarfsprognosen und
Wasserbilanzen erstellt u.v.m. werden.
Diese Grundlage für ein effizientes
Wassermanagement ist für mittlere
Gemeinden ab 100 Euro/Monat zu
haben.
Zillertal setzt auf Zusammenarbeit
Im Zillertal haben sich die drei
Gemeinden Aschau, Kaltenbach und
Ried bereits 2015 zusammengeschlos-
sen und als zweites Standbein ein Ver-
bundsystem errichtet, mit dem sie die
derzeitige Wasserversorgung sichern
und für künftige Entwicklung und
Katastrophensituationen vorsorgen.
Die öffentliche Wasserversorgung ist ein Logistiksystem mit der
Aufgabe, Wasser zur richtigen Zeit an den richtigen Ort, in
richtiger Qualität zu den minimalen Kosten zu liefern. Obwohl
die Gemeinden in den letzten Jahrzehnten viel investiert
haben, steht dieses System vor großen Herausforderungen.
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TIROL.KOMMUNAL Juni 2018
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