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ie Tätigkeiten der Lawinen-
kommissionen sind in Tirol
von größter Wichtigkeit. Wobei
Riedl gleich zu Beginn mit einer gehö-
rigen Fehlmeinung aufräumt: „Der
jeweilige Bürgermeister ist keines-
wegs automatisch Chef der örtlichen
Lawinenkommission. Seltsamerweise
wird das immer wieder kolpertiert,
entspricht aber keineswegs den Tat-
sachen. Der Gemeindechef kann aber
der Chef sein, so er fachlich dafür
geeignet ist.“
Dorfchef muss Kommission
einrichten
Verantwortlich ist der jeweilige
Bürgermeister hingegen sehr wohl
für die Einrichtung von Lawinenkom-
missionen in Gemeinden, in denen
die Gefahr für Lawinenkatastrophen
bestehen. Riedl: „Das trifft in Tirol
auf nicht weniger als 196 Gemeinden
zu, was durch die vielen hochalpinen
Geländeanteile natürlich nicht weiter
verwunderlich ist.“
Fachleute werden bestellt
Bestellt werden die Mitglieder einer
Lawinenkommission per schriflichtem
Bescheid auf die Dauer von fünf Jah-
ren. „Die Mitglieder müssen natürlich
im besonderen Maße für diese Aufga-
be fachlich geeignet sein. In Betrach-
te kommen zum Beispiel Bergführer,
Bergretter oder auch Skilehrer. Um die
Position in einer Lawinenkommission
ablehnen zu können, müssen triftige
Gründe vorliegen. Zum Beispiel wenn
ein Arbeitgeber die in Frage kom-
mende Person für die nötige Zeit der
Kommissionstätigkeit nicht freistellt.
Dann muss allerdings der vorliegende
schriflicht Bescheid mit der entspre-
Alleine durch die Topografie des Landes ist es logisch, dass in Tirol
während der Wintermonate zahlreiche Regionen akut
lawinengefährdet sind. Umso wichtiger ist die Tätigkeit der
Lawinenkommissionen, deren es landesweit 243 gibt.
tirol.kommunal traf den Leiter der Tiroler
Lawinenkommissionausbildung, Harald Riedl, zum Gespräch.
VON PETER LEITNER
SCHNEE SORGT IM HOCHALPINEN TIROL FÜR EXTREMES GEFAHRENPOTENZIAL
LAWINENSTRICHE
ERFORDERN SCHARFE
BEOBACHTUNG
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TIROL.KOMMUNAL FEB 2018
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