TKOM_Produktionsvorlage_01_2019_DRUCK - page 8

Menschen, die sich in die große weite
Welt aufmachen, ein Angebot mitzu-
geben, dass sie später wieder in ihre
Heimat zurückkehren. Wobei Gemein-
den dieses Angebot nicht nur im Ort
Geborenen machen sollten. Innova­
tionen von außen müssen zugelassen
werden. Das kann sich dann auch auf
die wirtschaftliche Entwicklung einer
Gemeinde ganz hervorragend auswir-
ken.“
Kals in Osttirol ist das klassische Beispiel einer
Kleingemeinde, die einiges dafür tun muss, damit
junge Menschen im Ort bleiben beziehungsweise
nach ihrer Ausbildung dorthin zurückkehren.
MAG. MICHAEL BEISMANN
Ingenieurbüro für Geografie
Weißgattererstraße 16, 6020 Innsbruck
Tel. +43 664 5251898
GEMEINDE KALS
SETZT MASSNAHMEN
Die Osttiroler Gemeinde Kals sah sich
in der Vergangenheit dazu veranlasst,
einen zukunftsorientierten Weg einzu-
schlagen, um die Bevölkerungszahl in
etwa stabil zu halten. Bürgermeisterin
Erika Rogl: „Die Zahl der Geburten
war rückläufig, junge Menschen sind
verstärkt in städtische Gebiete abge-
wandert. Es war deshalb ein großes
Anliegen von uns, Voraussetzungen
dahingehend zu schaffen, dass unsere
Kommune für die Menschen interessant
bleibt.“
Eine Art Pilotgemeinde ist Kals mit
einem eigenen Bildungszentrum. Dort
ist nun die Kinderbetreuung von einein-
halb Jahren bis 14 Jahre – also von der
Krabbelstube bis zur Mittelschule – an
einem einzigen Ort gebündelt. „Das
war ein ganz wesentlicher Punkt, denn
natürlich wollen junge Familien ihren
Nachwuchs in einer Gemeinde gut
aufgehoben und gut ausgebildet wis-
sen. Es ist ganz einfach wichtig, dass
eine Kleingemeinde wie Kals auch als
lebenswert erkannt wird.“
Größtes Augenmerk wird in Kals laut
Gemeindechefin auch auf eine intensive
Vereinsarbeit sowie eine funktionie­
rende Bürgerbeteiligung gelegt. „Wenn
sich die Menschen in unserer Gemeinde
mit den getroffenen Entscheidungen
identifizieren, nachdem sie in den
Findungsprozess einbezogen worden
sind, bringt uns das einen riesengroßen
Mehrwert. Es muss unsere Prämisse
sein, von den jungen Leuten zu er-
fahren, was wir ihnen bieten müssen,
damit sie hierbleiben. Nur dann fühlen
sie sich entsprechend gefragt und gut
aufgehoben“, sagt Bürgermeisterin
Erika Rogl.
-8-
TIROL.KOMMUNAL FEB 2019
1,2,3,4,5,6,7 9,10,11,12,13,14,15,16,17,18,...72
Powered by FlippingBook