GEMEINDE SCHWOICH GEHT NEUE WEGE BEI PLANUNG VON RÄUMEN FÜR NACHHALTIGE FRÜHE BILDUNG
ES ENTSTEHT MEHR ALS
EIN KINDERGARTEN
D
er intensive Entwicklungspro-
zess basiert auf dem Interesse
der Gemeindeführung, pädago-
gische Qualität frühkindlicher Bildung
in den Fokus zu nehmen. Die Vernet-
zung von Gemeindepolitik, finanziel-
len Möglichkeiten, einer ansprechen-
den und nutzerorientierten Architektur
sowie einer wissenschaftlich fun-
dierten Pädagogik bieten hierfür den
Rahmen.
Auf dieser Grundlage konnte das Ziel
klar definiert werden:
Räume für Kinder, die den Bedürfnis-
sen und dem Lernen von Kindern im
Alter von drei bis sechs Jahren innen
wie außen entsprechen.
Ein Haus für die pädagogischen Mitar-
beiter, das den heutigen und zukünf-
tigen Ansprüchen an einen gesund-
heits- und mitarbeiterfreundlichen
Arbeitsplatz durchgehend gerecht
wird.
Ein Kindergarten für Eltern und Fami-
lien als Ort der Begegnung und des
Austauschs, der dem gemeinsamen
Bildungsauftrag, der Vereinbarkeit von
Beruf und Familie sowie sich ändern-
der Bedürfnisse Rechnung trägt.
Ein neues Gebäude, das sich den
heutigen und zukünftigen Herausfor-
derungen anpassen kann und einen
Mehrwert für die Gemeindebürger
Innen darstellt.
Die Zielsetzung und eine Investition
von 3,5 Millionen Euro netto waren
für die Gemeindeführung Grund
genug von Anfang an Experten mit
einzubeziehen. Stefanie Reinheimer,
Inhaberin des Beratungsunternehmens
fokus elementar, arbeitet seit zwei
Jahren mit Leitung und Kindergar-
tenteam. Fragen zur Ausstattung des
vierten Raumes für dreijährige Kinder
bei gleichzeitiger Nutzung des Rau-
mes für den Mittagstisch sollten den
Anfang einer konzeptionellen Neu-
ausrichtung darstellen. Hinzu kamen
Fragen zur Umsetzung des bundesweit
gültigen Bildungsrahmenplans, zum
Lernen der Kinder, zur Tagesstruktur
und dem Ablauf in vier Gruppen, zur
Elternbeteiligung in Form von Hospi-
tationen und eines Elternbeirats und
zur sinnvollen und effektiven Nutzung
aller Räume.
Das Kindergartenteam begab sich auf
den Weg zu erproben, Erfahrungen
zu sammeln, sich pädagogisch und
konzeptionell neu zu orientieren. Mit
Beginn der Bauplanung wusste das
Team genau, welche Bedeutung Räu-
me für das Lernen der Kinder haben
Sommer 2016 – fast 20 Kinder werden in Schwoich keinen Kindergartenplatz
erhalten. Die Gemeinde beschließt kurzerhand den einzigen Ausweichraum
des dreigruppigen Kindergartens, derzeit im Volksschulgebäude untergebracht,
als vierte Gruppe zu eröffnen. Mit dieser Entscheidung fiel der Startschuss für
das Projekt Kindergartenneubau und einen beispielhaften Prozess.
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TIROL.KOMMUNAL FEB 2019
