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Der GIP-Graph – „GIP – Graphen
Integrations-Plattform“, ein etwas
sperriges, aber bedeutendes Wort – ist
ein durchgängig logischer, maß-
stabsfreier Repräsentant aller Straßen,
Wege und Bahntrassen Österreichs,
von der Autobahn bis zum hochalpi-
nen Wanderweg, von der Schiene bis
zur Schifffahrt. Dieser GIP-Graph wird
zumeist von den Ländern und in den
alpinen Gebieten vom Bundesamt für
Eich- und Vermessungswesen geführt.
Warum werden die beiden Daten-
bestände verknüpft? Unter besonderer
Berücksichtigung des Katastrophen-
schutzes, des Rettungs- und Einsatz-
wesens erhält die Koordinate der
Adresse eine neue Bedeutung, sie soll
in die Nähe der Grundstücksgrenze,
in die Nähe des Zugangs verschoben
und mit dem zur Adresse gehörenden
GIP-Graphen verknüpft werden. Am
GIP-Graphen können nicht nur Infor-
mationen (Attribute z.B. die Straßen-
kennzahl SKZ) punktgenau „ange-
hängt“ und in einer Zusammenschau
dargestellt, es können auch routingfähi-
ge Informationen zur Verfügung gestellt
werden. Dabei ist es nicht von Bedeu-
tung, ob in den Gemeinden Straßenna-
men eingeführt worden waren oder ob
die Gemeinden weiterhin Konskripti-
onsnummern verwenden.
Bei ca. 2,5 Millionen Adressen in
Österreich konnte dieser Prozess nur
automatisch erfolgen, und er hat in der
überwiegenden Zahl ein akzeptables
Ergebnis geliefert. Diese Koordinate der
Adresse wird zumeist bis auf wenige
Meter in der Nähe des Zugangs/der
Einfahrt sein – und daher spricht man
dann auch umgangssprachlich von der
„Zugangskoordinate“ des Grundstücks.
Siehe Grafik 3, Seite 43
Außerdem kann durch die
Gemeinde – aber muss nicht – diese
„Zugangskoordinate“ noch verbessert
werden. Verschoben wurden nur die
Koordinaten der Adresse, die Koordi-
naten des Gebäudes blieben von dieser
Maßnahme unberührt.
Vulgo- und Hofnamen
Bei jeder Adresse werden die Fel-
der „Vulgonamen“ und „Hofnamen“
geführt. Der Vulgonamen wurde bei
der Erstbefüllung vom Grundbuch
übernommen und kann nicht bearbei-
tet werden. Leider war der Inhalt des
Vulgonamens sehr unterschiedlich und
entsprach nicht den Erwartungen. Der
Hofname jedoch war leer und konnte
seither von der Gemeinde befüllt wer-
den.
Auf Anregung einiger Feuerwehr-
verbände wurden nun die „echten“
Vulgonamen in das Feld des „Hofna-
mens“ – soweit es leer ist – kopiert.
Natürlich können diese Daten dann
weiter bearbeitet werden.
Seit Mitte Dezember 2016 steht
auch ein neuer GeoCodierungsCli-
ent im AGWR-II zur Verfügung. Die
Grundfunktionalitäten wurden unver-
ändert beibehalten, aber das Erschei-
nungsbild wurde neu gestaltet und
weitere Informationsebenen können
dargestellt werden. Bei jedem Aufruf
wird die Erstellung und Bearbeitung
der Geocodierung der Adressen unter
anderem durch die Visualisierung von
Orthophotos (DOP), der Basemap,
der Digitalen Katastralmappe (DKM),
der GIP-Graphen und automatischen
Funktionen unterstützt.
Die Bundesländer und die Energie-
versorger hatten seit Jahren ebenso
digitale Adressdatenbestände aufge-
baut. Mit durchaus großem Aufwand
hat TIRIS die Datenbestände auf
Gebäudeebene mit den zuständigen
Gemeinden in den vergangenen Jah-
ren abgeglichen und mit Koordinaten
versehen. Um Doppelgleisigkeiten zu
beseitigen, werden zur Zeit die Daten-
bestände von TIRIS und dem Adress-
register abgeglichen, Differenzen,
soweit möglich automatisch beseitigt,
die Geocodierung harmonisiert.
Es ist eine der wichtigsten Funkti-
onen eines zentralen Verwaltungsre-
gisters, wie das Adressregister eines
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Unter besonderer
Berücksichtigung des
Katastrophen-
schutzes, des
Rettungs- und
Einsatzwesens erhält
die Koordinate der
Adresse eine neue
Bedeutung.
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TIROL.KOMMUNAL OKT 2017
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