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ES IST KEINE SELBSTVERSTÄNDLICHKEIT, MIT AUSREICHEND WASSER VERSORGT ZU SEIN
VON DER QUELLE
BIS ZUM GLAS
E
s ist keine Selbstverständlichkeit,
mit ausreichend Trink-, Lösch-
und Brauchwasser versorgt zu
sein. Tirol ist diesbezüglich ein geseg-
netes Land. Trotzdem sind viele tech-
nische Maßnahmen notwendig, um
dies tatsächlich zu gewährleisten.
Die politisch Verantwortlichen in
den Gemeinden sind gefordert, wenn
es um den Bau, die Erhaltung, die
Sanierung und die Kontrolle von Trink-
wassersystemen geht.
Ingenieurkonsulenten für Wasser-
bau und Umwelt sind Fachleute in all
diesen Bereichen. Mit ihrem Know-
how unterstützen sie die Entschei-
dungsträger und gewährleisten, dass
Quell- und Grundwasser so gewonnen
und aufbereitet wird, dass es den Stan-
dards entspricht, die unsere Gesell-
schaft bei einem Lebensmittel fordert.
„Ein wesentlicher Teil des Tiro-
ler Trinkwassers ist nicht, wie viele
annehmen, Quellwasser aus dem
Hochgebirge, sondern es kommt aus
dem Grundwasserkörper“, weiß Erich
Fritsch, Vizepräsident der Kammer
der ZiviltechnikerInnen für Tirol und
Vorarlberg sowie Obmann der Fach-
gruppe Wasserbau und Umwelt. Damit
Trinkwasser fließt, wenn wir den
Wasserhahn öffnen, sind viele Schritte
notwendig.
Das Wasser muss erst gefasst wer-
den, wobei das Augenmerk darauf
liegt, es vor möglichen Verunreini-
gungen, tierischen oder menschli-
chen Einflüssen zu schützen. „Das
passiert etwa in Form von Schutz-
gebieten, die zum Beispiel landwirt-
schaftlich nur eingeschränkt bear-
beitet werden dürfen“, so Fritsch.
Untergrund und Geologie spielen
ebenfalls eine zent-
rale Rolle, wenn es um Quell- oder
Grundwasserfassung geht.
Viele Quellen benötigen zudem eine
Entkeimungsanlage. Eine Aufbereitung
von Wässern wird immer häufiger
erforderlich. Das liegt nicht zuletzt
daran, dass Inhaltsstoffe besser nach-
gewiesen werden können. Die engma-
schige Kontrolle der Wassergüte in der
kommunalen Versorgung stellt sicher,
dass „es keine weitere Aufarbeitung
im Haus braucht“, ergänzt Fritsch.
Steht das Wasser in entsprechen-
der Qualität zur Verfügung, müssen
Menge und Druck mittels technischer
Systeme reguliert werden, sodass
sowohl Trink- als auch Löschwasser in
ausreichendem Maße zur Verfügung
stehen. Der Druck darf nicht zu groß
und nicht zu klein sein. Die hydrau-
lischen Berechnungen zielen darauf
ab, verschiedene Versorgungsfälle zu
berücksichtigen, denn der Wasserver-
brauch ist natürlich Schwankungen
unterworfen. „Sogenannte Hochbe-
Wasser ist ein mit Sorgfalt zu behandelndes Element: Es ist ein
Lebensmittel. Ingenieurkonsulenten für Wasserbau und Umwelt
unterstützen Gemeinden mit ihrem Know-how dabei, der Bevölkerung
Trinkwasser in hoher Qualität und in entsprechender Menge zur
Verfügung zu stellen.
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TIROL.KOMMUNAL OKT 2017
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