TKOM_2017_03_WEB - page 29

W
er bezahlt meine Heizkos-
ten, wenn ich aufgrund
einer unheilbaren Krankheit
plötzlich arbeitslos bin? Wer über-
nimmt die Reparaturkosten der kaput-
ten Waschmaschine für eine Min-
destrentnerin? Wer hilft einer jungen
Familie, die aufgrund eines tragischen
Todesfalls plötzlich am finanziellen
Abgrund steht? Für Menschen, die mit
solchen Fragen konfrontiert sind, wur-
de der Wipptalfonds eingerichtet. Vor
kurzem präsentierten die Vertreter der
Raiffeisenbanken im Wipptal, Jürgen
Gschnell (Caritas Tirol) sowie Bgm.
Josef Hautz in Steinach den Tätigkeits-
bericht für die Jahre 2015/2016. Mehr
als 100 Bedürftigen aus der Region
wurde mit rund 46.000 Euro im Jahr
2016 rasch und unbürokratisch gehol-
fen.
Vorbild seit 2010
Der Wipptalfonds wurde 2010 ins
Leben gerufen und gilt seither als Vor-
bild der gelebten Solidarität auch für
andere Regionen. Mit dem Erfolgsmo-
dell konnten seit der Gründung bereits
230.000 Euro ausbezahlt werden.
Gefüllt wird der Fonds von den Raiff-
eisenbanken Wipptal, den Gemein-
den im Planungsverband sowie durch
Spendengelder. Die Beratungskosten
übernimmt die Caritas Tirol, wodurch
garantiert wird, dass alle Geldmittel
zu 100% bei bedürftigen Wipptalerin-
nen und Wipptalern ankommen und
die Objektivität und Anonymität bei
der Vergabe gewährleistet ist. Notlei-
dende werden von den Raiffeisenban-
ken auf den Hilfsfonds aufmerksam
gemacht oder wenden sich direkt an
die Caritas. „Durch die Unterstützung
von Caritas & Wir im Wipptal muss in
der Region niemand delogiert wer-
den“, freut sich Jürgen Gschnell von
der Caritas Tirol über das Vorzeige-
projekt. „Durch die Zuschüsse beider
Raiffeisenbanken im Wipptal und
aller Wipptaler Gemeinden kann sehr
vielen Menschen geholfen werden“,
betont Raika-Direktor Gredler.
Solidarität in Gemeinden zeigen
Die häufigsten Gründe, warum
Menschen in Notsituationen gera-
ten, sind Krankheit, Scheidung und
Unfall. Die Gemeinde als soziales
Gefüge kann ihre Bürger in solchen
Lebensumständen unterstützen und
somit Solidarität vor Ort zeigen. Durch
die Beratung seitens der Caritas wird
die Anonymität der Gemeindebürger
gewährleistet und die objektive Verga-
be der Geldmittel garantiert. Mit der
Expertise der Caritas kann außerdem
sichergestellt werden, dass Geldmit-
tel aus dem Fonds erst ausbezahlt
werden, wenn alle Unterstützungs-
möglichkeiten der öffentlichen Hand
ausgeschöpft worden sind und bei
Bedarf die Weiterleitung an andere
zuständige und helfende Stellen und
Einrichtungen erfolgt ist. Wir würden
uns freuen, wenn weitere Gemeinden
dem Beispiel des Wipptals folgen.
BERATUNG DURCH CARITAS GEWÄHRLEISTET ANONYMITÄT DER BÜRGER
NACHHALTIGE
HILFE VOR ORT
Mehr als 100 Personen konnte im abgelaufenen Jahr über den Wipptalfonds geholfen werden.
VON THOMAS SUITNER
Bgm. Josef Hautz, Dir. Wolfgang Gredler, Obm. Hubert Rauch, Jürgen Gschnell (Caritas Tirol), Peter Obojes
(AR-Vorsitzender-Stv. RB Matrei), Josef Gstraunthaler (TVB Wipptal) und Dir. Andreas Mantl (von links).
MAG. JÜRGEN GSCHNELL
Bereichsleiter Rat und Hilfe
Heiligggeiststraße 16, 6020 Innsbruck
Tel. +43 512 7270-78
-29-
AUS DER PRAXIS
1...,19,20,21,22,23,24,25,26,27,28 30,31,32,33,34,35,36,37,38,39,...56
Powered by FlippingBook