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infach hat er sich die Entschei-
dung nicht gemacht. Nach dem
Ableben von Bürgermeister Alo-
is Eberharter entschied sich Johann
Flörl dann aber doch dazu, als Nach-
folger zu kandidieren. Der Erfolg beim
Urnengang gab ihm schließlich recht.
Mehr als zwei Drittel aller Stimmen
konnte der 58-Jährige für sich verbu-
chen, ein Ergebnis, mit dem er selbst
nie gerechnet hätte.
Seite 2004 sitzt Flörl bereits im
Gemeinderat. „Die Kommunalpoli-
tik hat mich immer interessiert. Und
letztlich wollte ich meine Heimatge-
meinde auch mitgestalten“, lässt er im
Gespräch mit
tirol.kommuna
l wissen.
Einfach war`s vor allem aus zeitlichen
Gründen nicht immer. Denn Flörl ist
praktizierender Landwirt, bewirtschaf-
tet rund 13 Hektar plus eine Alm. 25
Stück Milchkühe und 20 Stück Jung-
vieh nennt er sein eigen. Da ist robus-
tes Arbeiten gefragt.
„Inzwischen ist es etwas einfacher
geworden, da mein Junior Florian am
Hof mithilft. So kann ich mich jetzt
schon für meine politischen Tätigkei-
ten freispielen“, sagt der neue Bür-
germeister, der seit 2010 auf der Liste
von Alt-Bürgermeister Eberharter
schon das Amt des Vizes bekleidet
hatte.
Flörl weiß, dass er kaum Zeit zur
Eingewöhnung hat, stehen in Hart
doch einige große Projekte an. Allen
voran sind die notwendigen Sanie-
rungen der alten Volksschule und
der Neuen Mittelschule in Fügen zu
nennen. Die Wasserversorgung muss
erneuert werden, ebenso gilt es Stra-
ßenbauarbeiten durchzuführen, um
eine Busverbindung nach Hart zu
erhalten. Hiefür sind unter anderem
auch Grundverhandlungen mit der
Diözese nötig. Auch neue Gehwege
gilt es zu installieren.
„Bei all den Vorhaben, die wir
haben, dürfen wir alledings nicht
vergessen, dass wir uns so wie viele
andere Gemeinden finanziell arg nach
der Decke strecken müssen“, erklärt
der neue Bürgermeister.
Während auch die Gemeinde Hart
laufend anfallende Kosten wie etwa
die Transferzahlungen bewältigen
muss, tendieren die eigenen Kommu-
nalsteuern praktisch gegen Null. „Es
gibt bei uns praktisch keine Gewerbe-
und Industriebetriebe. Somit können
wir nicht auf eigenes Steueraufkom-
men bauen. Wir müssen fleißig und
sparsam gleichermaßen sein. Und da
und dort werden wir halt auch beim
zuständigen Referenten im Land Tirol
vorstellig werden müssen, um Geld zu
lukrieren“, sagt Harts neuer Gemein-
dechef.
NEUER GEMEINDECHEF HAT UMFANGREICHES PROGRAMM ZU ABSOLVIEREN
„MÜSSEN UNS FINANZIELL
NACH DER DECKE STRECKEN“
Der 58-jährige Johann Flörl entschied die Bürgermeisterwahl in der Gemeinde Hart
im Zillertal mit überwältigender Mehrheit für sich.
VON PETER LEITNER
Der neue Bürgermeister Johann Flörl zeichnet für die Entwicklung in Hart im Zillertal verantwortlich.
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TIROL.KOMMUNAL DEZ 2017
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