TKOM_06_2017 - page 48

WAS BEDEUTEN DIE NEUEN UN-NACHHALTIGKEITSZIELE FÜR DIE TIROLER STÄDTE UND GEMEINDEN?
GLOBALE VEREINBARUNGEN UND
LOKALE VERANTWORTUNGEN
D
ie Agenda 2030 wurde im
September 2015 bei der Gene-
ralversammlung der Verein-
ten Nationen in New York von allen
Staats- und Regierungschefs beschlos-
sen. Sie umfasst als neuer globaler
Ordnungsrahmen für Entwicklung
einen Katalog von 17 Zielen (Sustain-
able Development Goals, kurz SDGs),
die bis zum Jahr 2030 umzusetzen
sind. Diese Ziele betrachten nachhalti-
ge Entwicklung erstmals nicht nur aus
dem Blickwinkel der Entwicklungs-
zusammenarbeit, sondern umfassen
auch Aspekte wie Sozialpolitik, Kli-
ma- und Umweltschutz, Energie- und
Wirtschaftspolitik, internationale
Beziehungen und Partnerschaften.
Neben einer guten wirtschaftlichen
Entwicklung, menschlichem Wohler-
gehen, einem friedlichem Miteinan-
der und einer intakten Umwelt geht
es in der Agenda 2030 auch um die
Entwicklung von Städten, Gemein-
den und ländlichen Räumen. SDG
Nr. 11 lautet „Nachhaltige Städte und
Gemeinden“. Gemeint sind Kommu-
nen, die inklusiv, widerstandsfähig,
sicher sowie ökologisch, ökonomisch
und sozial nachhaltig sind.
Die Tiroler Gemeinden nehmen
ihre Vorbildrolle und Umsetzungs-
verpflichtung in diesem bedeutenden
Handlungsfeld bereits vielfach wahr
und gehen beispielgebend voran.
Davon zeugen etwa verschiedenste
Gemeinde-Programme wie z. B. Fair
Trade Gemeinden, Gesunde Gemein-
den, Familienfreundliche Gemeinden,
Klimabündnisgemeinden oder e5-Ge-
meinden. Tiroler Städte und Gemein-
den pflegen Partnerschaften mit
weniger privilegierten Kommunen in
Afrika, Asien oder Südamerika, enga-
gieren sich in Städte- oder Klimapart-
nerschaften, beteiligen sich beim Auf-
bau demokratischer Strukturen oder
vermitteln Expertise und Wissen.
Zunehmend geht es hier auch um
wechselseitiges Lernen von PartnerIn-
nen auf Augenhöhe: das kommunale
Engagement im Ausland findet seine
Entsprechung im Inland. Kommu-
nen stellen auf Faire Beschaffung um,
initiieren Bürgerbeteiligungs-Prozesse,
engagieren sich in der Entwicklungs-
zusammenarbeit oder unterstützen
entwicklungspolitische Bildungsarbeit
für die eigenen BürgerInnen.
Das Land Tirol steht den Gemein-
den mit der ebenfalls 2015 initiierten
Landes-Entwicklungsagenda „Welt ins
Gleichgewicht! global.lokal“ unter-
stützend zur Seite. Sei es mit einer
Förderung für Projekte der Entwick-
lungszusammenarbeit, sei es mit
Im September 2015 hat die Weltgemeinschaft die Agenda 2030
beschlossen. Alle 193 UN-Mitgliedsstaaten haben einstimmig
für diesen neuen Weltzukunftsvertrag gestimmt und sich zu
seiner Umsetzung verpflichtet.
-48-
TIROL.KOMMUNAL DEZ 2017
1...,38,39,40,41,42,43,44,45,46,47 49,50,51,52,53,54,55,56,57,58,...64
Powered by FlippingBook