TKOM_06_2017 - page 41

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trenge rechtliche Grundlagen
zum Einsatz von Pflanzenschutz-
mitteln beschäftigen Gemein-
debedienstete gleichermaßen wie die
Bekämpfung von eingeschleppten
Pflanzenarten. Auch der Maschinen-
ring befasst sich aktiv mit diesen
Themen und organisierte eine Infor-
mationsveranstaltung für Gemeindebe-
dienstete in Mils.
„Welche rechtlichen Grundlagen
zum Einsatz von Pflanzenschutzmit-
teln derzeit gelten, welche Neophyten
tatsächlich bekämpfenswert sind und
wie unerwünschte Vegetation ohne
Spritzmittel entfernt werden kann
– darüber herrscht teilweise große
Unwissenheit und Unsicherheit. Der
Maschinenring soll Gemeinden hierbei
Hilfestellungen bieten und arbeitet an
möglichen Lösungsansätzen“, erklärt
Maschinenring-Landesobmann Chris-
tan Angerer. Das große Interesse von
Gemeindevertretern aus ganz Tirol an
der Fachveranstaltung in Mils zeigte
die Aktualität dieser Themen einmal
mehr auf.
Mag. Dr. Oliver Stöhr, Ökologe
und Neophyten bei der Fa. REVITAL
Integrative Naturraumplanung GmbH,
gab zu bedenken: „Ich warne im
Zusammenhang mit Neophyten vor
zu großer Hysterie, nicht jede fremde
Pflanzenart ist eine Bedrohung und
empfehle eine individuelle fachliche
Analyse, ob sich eine Bekämpfung
überhaupt lohnt.“ Von den über 4.000
in Österreich vorkommenden Pflanzen
sind gut 1.300 eingewanderte Arten,
nur ein Bruchteil davon wird als
problematisch betrachtet. DI Andreas
Tschöll, Leiter des Amtlichen Pflan-
zenschutzdienstes der Tiroler Landes-
regierung, lieferte bei der Veranstal-
tung in Mils einen wichtigen Einblick
in die rechtlichen Hintergründe bei
der Verwendung von Pflanzenschutz-
mitteln und zeigte die Notwendigkeit
des verantwortungsvollen Umgangs
auf: „Jeder befähigte Anwender ist für
den sorgsamen Einsatz, die lückenlose
Aufzeichnung sowie die fachgerechte
Lagerung persönlich verantwortlich.“
Der Maschinenring ist bemüht,
Gemeinden in den Bereichen Pflan-
zenschutz und Unkrautbekämpfung
Lösungsansätze für eine alternati-
ve Bekämpfung von unerwünschter
Vegetation zu bieten: „Gerade die
aktuelle Diskussion um den Wirkstoff
Glyphosat und damit die chemische
Unkrautregulierung im Allgemeinen
führt in diesem Bereich zu steigender
Sensibilität. Der Maschinenring ist
hier ein verlässlicher Partner für die
Entwicklung und Umsetzung alterna-
tiver Möglichkeiten“, berichtet Klaus
Ehrensberger, Maschinenring-Vetriebs-
leiter für Tirol.
HERAUSFORDERUNGEN FÜR KOMMUNALE BEDIENSTETE UND POLITIKER
NEOPHYTEN & PFLANZENSCHUTZ
BESCHÄFTIGEN GEMEINDEN
Neophyten und Unkrautbekämpfung – in vielen Tiroler Gemeindestuben werden diese
Themen auch in Anbetracht der Berichterstattung über Glyphosat immer öfter diskutiert.
Maschinenring-Geschäftsführer Hermann Gahr, DI Andreas Tschöll, Mag. Dr. Oliver Stöhr, Ing. Mag.
(FH) Klaus Ehrensberger und Landesobmann Christian Angerer (von links).
ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
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AUS DER PRAXIS
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