TKOM_Produktionsvorlage_01_2019_DRUCK - page 20

H
err Walser, wie sind Sie in
die Politik gekommen?
Ich war immer schon politisch
interessiert. Im Jahr 2004 hat mich
Romed Giner gefragt, ob ich auf seiner
Gemeinderatsliste mitmache. Ich habe
dann auf Position vier kandidiert –
und vier Mandate haben wir gemacht.
Somit bin ich erstmals in den Gemein-
derat eingezogen.
Wobei es damals eine Besonderheit
im Wahlkampf gegeben hat.
Das ist richtig, denn Romed Giner hat
gegen seinen Bruder Konrad um das
Bürgermeisteramt kandidiert. Konrad
ging aus der Stichwahl als Sieger her-
vor. Vier Jahre später habe ich dann
von Romed das Amt des Vizebürger-
meisters übernommen.
Im Jahr 2010 haben Sie erstmals
als Bürgermeister in Ihrer Heimat­
gemeinde kandidiert.
Richtig, und ich habe es auch in die
Stichwahl geschafft, auf diese dann
aber verzichtet. Mit der Liste haben
wir ein Mandat verloren.
Dafür ist dann die Gemeinderats-
wahl 2016 für Sie sehr erfolgreich
verlaufen.
Das kann man so sagen! Ich bin im
ersten Wahlgang mit mehr als 50 Pro-
zent zum Bürgermeister gewählt wor-
den. Und den Mandatsstand konnten
wir von drei auf sechs erhöhen.
Wie würden Sie Ihren politischen
Führungsstil bezeichnen?
Als Unternehmer bin ich es gewohnt,
als Teamplayer zu agieren. Dement-
sprechend halte ich es für wichtig,
dass auch ein Gemeinderat möglichst
breit aufgestellt ist. Es ist mir deshalb
wichtig, alle Mandatare in die Ent-
scheidungsprozesse eng einzubinden.
Deshalb sind ausnahmslos alle Frak-
tionen in die diversen Ausschüsse
kooptiert. Außerdem wird jede zweite
Vorstandssitzung im erweiterten Kreis
abgehalten. Ich bin auch einigerma-
ßen stolz darauf, dass wir in unserem
15-köpfigen Gemeinderat mit insge-
samt sechs Fraktionen ein ausgezeich-
netes Klima haben. Für ein gedeihli-
ches Arbeiten ist es nötig, auch andere
Meinungen zuzulassen.
Nun sind Sie ein echter Workaholic,
Seit 2004 ist der 43-jährige Christoph Walser kommunalpolitisch tätig,
2016 wurde der Unternehmer zum Bürgermeister von Thaur gewählt.
Vorläufiger Höhepunkt seines politischen Wirkens war die Wahl zum
Präsidenten der Tiroler Wirtschaftskammer im Herbst des Vorjahres.
Wie er im Gespräch mit tirol.kommunal verrät, hat die Sozialpartnerschaft
für ihn immer noch einen hohen Wert, von Klassenkampf hält er allerdings nichts.
VON PETER LEITNER
UNTERNEHMER MIT EINEM RANDVOLLEN TERMINKALENDER
„EINE GEREGELTE
ZUWANDERUNG IN DEN
ARBEITSMARKT IST NÖTIG“
Als Unternehmer bin
ich es gewohnt, als
Teamplayer zu agieren.
Deshalb bin ich dafür,
dass auch im Gemeinderat
alle Mandatare in die
Entscheidungsprozesse
eingebunden sind.
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TIROL.KOMMUNAL FEB 2019
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