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UNTER DER REGIE VON JOSEF BERGMANN WURDE HOCHFILZEN EINE BIATHLON-HOCHBURG
„AM WICHTIGSTEN IST
ZUSAMMENHALT“
S
eine öffentliche Tätigkeit begann
der im Vorjahr 90 Jahre alt
gewordene Bergmann bereits
im Jahr 1953, als er zum Obmann
des Tourismusverbandes Hochfilzen
gewählt wurde. Eine Funktion, die er
bis 1960 ausübte.
In den Gemeinderat zog er erstmals
1956 ein, wurde gleich zum Vize­
bürgermeister gewählt – als Stellver-
treter des damaligen Gemeindechefs
Hermann Geisbichler. Bergmann:
„Hochfilzen war damals eigentlich
schon eine schwarze Gemeinde.
Nachdem ich gefragt wurde, ob ich
kandidiere, war für mich aber trotz-
dem klar, dass ich bei den Sozialde-
mokraten bleibe. Anfangs hatte ich
es da nicht leicht, aber Schritt für
Schritt konnte ich das Vertrauen der
Bürger gewinnen. Da war es einfach
wichtig, auch die nötige Geduld zu
haben.“
Bergmanns sozialdemokratischer Hin-
tergrund war auch beruflich bedingt.
Als für 70 Leute verantwortlicher
Bahnmeister war er viele Jahre lang
auch in der Eisenbahnergewerkschaft
aktiv – eine Funktion, in der er eben-
falls politisch geschult wurde.
Nach sechs Jahren als Bürgermeis-
ter-Stellvertreter schaffte Bergmann
bei den Wahlen 1962 dann den Sprung
an die Spitze der Gemeinde. Dieser
sollte er in weiterer Folge bis 1992 vor-
stehen. „Ich war schon ein Kommu-
nalpolitiker mit Leib und Seele, wobei
mir vor allem der Zusammenhalt
immer extrem wichtig war. Alleine
kannst du nichts erreichen. Gerade in
einer eher finanzschwachen Gemein-
de ist es wichtig, an einem Strang zu
ziehen und gemeinsam im Sinne der
Bürger zu arbeiten“, sagt Bergmann.
Viele Projekte wurden realisiert
Als Bürgermeister hat er in Hochfil-
zen viele Projekte realisiert. Dazu
zählten der Neubau der Volksschule
und des Kindergartens, die Errichtung
des Kultur- und Vereinshauses mit
Gemeindesaal, die Erschließung von
vier Siedlungsgebieten für den sozia-
len Wohnbau und auch der Bau des
Er war laut eigenem Bekunden Kommunalpolitiker mit Leib
und Seele. 30 Jahre stand Josef Bergmann als Bürgermeister
an der Spitze der Gemeinde Hochfilzen. Und auch im Tiroler
Gemeindeverband, dessen Ehrenringträger er ist, war der
Sozialdemokrat ein umtriebiger Geist.
VON PETER LEITNER
Als Sozialdemokrat hatte
ich es in der schwarzen
Gemeinde zunächst nicht
leicht. Das Vertrauen der
Bürger musste ich mir
Schritt für Schritt erst
erarbeiten. Da war auch
sehr viel Geduld gefragt.
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TIROL.KOMMUNAL FEB 2019
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