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„ES WAR FÜR MICH EINE
SPANNENDE TÄTIGKEIT“
V
on 2003 bis 2008 fungierte
Hosp als Gemeindereferentin
des Landes Tirol. Laut eigenem
Bekunden war der Job für sie eine
spannende Herausforderung, wobei
sie von Beginn an bestrebt war, die
Systematik umzustellen. „Ich wollte
auf die Gemeinde zugehen. Die Bür-
germeister sollten nicht als Bittsteller
zu mir kommen, sondern stets auf
einen direkten Draht ins Landhaus
bauen können“, erklärt die frühere
Politikerin. Für sie war es so auch eine
Selbstverständlichkeit, dass Gemeinde-
vertreter möglichst schnell einen Ter-
min bei ihr bekommen haben. Auch
war sie häufig selbst in den Tiroler
Kommunen unterwegs.
Ganz wichtig war für Hosp auch, dass
keine parteipolitischen Unterschiede
gemacht werden. „Das war natürlich
ein absolutes No Go! Da lag ich auch
auf einer Wellenlänge mit Helmut
Praxmarer, der als Chef der Gemein-
deabteilung des Landes eine Legende
war. Parteipolitik hat im Zusammen-
hang mit Gemeinden nichts verloren.
Es muss um die Sache gehen.“
Anna Hosp war es ein Anliegen,
Kritierien zu entwickeln, wie die zur
Verfügung stehenden Finanzmittel auf
die Bezirke und die Gemeinden ver-
teilt werden. Sie war dabei stets eine
Freundin von klaren Entscheidungen.
„Auch ein Nein musste manchmal
sein. Dann war es aber selbstverständ-
lich, eben dieses Nein auch entspre-
chend zu begründen“, sagt Hosp.
Die auch darauf hinweist, dass sie als
Gemeindereferentin über den Gemein-
deausgleichsfonds (GAF) Geld der
Kommunen und nicht Landesgeld
vergeben hat. Eine ihrer obersten Prä-
missen war dabei, immer eine gewisse
Reserve zurückzuhalten: „So waren
wir etwa in der Lage, beim dramati-
schen Hochwasser 2005 ausreichend
Finanzmittel zur Verfügung stellen zu
können. Das hat sich damals mehr als
bezahlt gemacht.“
Geld, das Gemeinden zur Verfügung
gestellt wird, betrachtet Hosp generell
als gut investiert, denn „dann ist die
Sicherheit gegeben, dass sich in den
Die gebürtige Außerfernerin Dr. Anna Hosp war im Land Tirol
die erste Frau im Amt als Gemeindereferent. Diese berufliche
Aufgabe sah sie vor allem als Serviceleistung für die Kommunen.
Eine möglichst unkomplizierte Abwicklung war ihr stets wichtig.
VON PETER LEITNER
Es war für mich klar, dass
es bei der Zuweisung
von Mitteln aus den
Gemeindeausgleichsfonds
keine parteipolitischen
Motive geben darf. Das
war ein absolutes No Go!
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TIROL.KOMMUNAL AUG 2018
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