TKOM_Produktionsvorlage_04_2018_WEB - page 19

Gemeinden etwas bewegt. Und das
kommt letztlich natürlich wieder den
Bürgern zugute.“
Nachdem sich Hosp schon längere
Zeit aus der aktiven Politik verabschie-
det hat, ist sie dennoch eine aufmerk-
same Beobachterin der Szene geblie-
ben.
Und einige Dinge gefallen ihr nicht
besonders gut.
„Es ist schon recht klar die Tendenz
zu erkennen, dass immer mehr auf
die Gemeinden abgewälzt wird. Da
stellt sich natürlich schon die Frage,
wie lange sich diese gewisse Kosten
noch leisten können. Ich habe deshalb
während meiner Zeit als Regierungs-
mitglied auch immer die laufenden
Kosten angeschaut. Denn diese kön-
nen vor allem für kleinstrukturierte
Orte schnell zum Problem werden“,
sagt Hosp, die auch die Tatsache
anspricht, dass sich immer weniger
Personen für politische Ämter zur Ver-
fügung stellen. Einen Mitgrund dafür
sieht sie auch darin, dass es vor allem
in Kleingemeinden keine Abteilungen
gibt. Was wiederum zur Folge hat,
dass ein Bürgermeister fast schon ein
Jurist sein muss, um die anfallende
Materie abhandeln zu können.
Hosp: „Gefragt ist ein enormes Wis-
sen, gleichzeitig halte ich aber die
Bezahlung der Bürgermeister für nicht
ganz korrekt. Ich halte so ein Amt in
der heutigen Zeit für eine durchaus
undankbare Aufgabe, die ohne gro-
ße Eigeninitiative überhaupt nicht zu
bewältigen ist.“
Und noch etwas liegt der früheren
Gemeindereferentin einigermaßen
im Magen: „Leider ist es so, dass die
Rechtsvorschriften immer noch kom-
plexer werden. Früher konnte noch
viel mehr mit dem nötigen Haus-
verstand agiert werden, was einer
Gemeinde sicher gut getan hat.“
Die gebürtige Außerfernerin Anna Hosp
war von 2003 bis 2008 Mitglied der Tiroler
Landesregierung und unter anderem zuständig für Gemeindeangelegenheiten.
Inzwischen ist sie in der Privatwirtschaft tätig.
„Ich habe die Bürger-
meister nie als Bittsteller
gegenüber dem Land Tirol
gesehen.“
Wenn das Land den
Gemeinden Geld zur
Verfügung stellt, dann
ist dieses gut investiert.
Immerhin kommt es den
Bürgern zugute.
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