TKOM_Produktionsvorlage_04_2018_WEB - page 13

Personen noch zuspitzen wird. Sprich:
Die Babyboom-Generationen werden
sich beträchtlich in der Statistik nie-
derschlagen. „Die nach oben zeigen-
de Kurve wurde aber natürlich im
Strukturplan Pflege des Landes Tirol
berücksichtigt“, hält Wiedemair fest.
Die Zahl der zu installierenden Betten
ist darin genau festgehalten.
Schwer abzuschätzen ist laut Wie-
demair aktuell, ob der Druck auf die
Heime durch den von der Bundesre-
gierung beschlossenen Wegfall des
Pflegeregresses steigen wird, der mit
Ländern und Gemeinden nicht abge-
stimmt war.
Wiedemair betont auch, dass die Sozi-
alabteilung stets bestrebt ist, für eine
ausreichende Versorgungsstruktur zu
sorgen. So seien etwa pro 1000 Ein-
wohner, die älter als 75 Jahre sind, 100
bis 110 stationäre Pflegeplätze nötig.
„Damit ist in der Regel das Auslan-
gen zu finden. Es gibt aber natür-
lich gewisse Spitzen, in denen es zu
Engpässen kommen kann“, räumt der
Sozialexperte ein.
Steigerungsrate von 102,4 Prozent
Die steigenden Kosten für das Pfle-
gewesen lassen sich statistisch ganz
deutlich ablesen. Im Jahr 2005 betrug
der Bruttoaufwand im Land Tirol noch
83,7 Millionen Euro. Im Vorjahr waren
es hingegen schon 169,5 Millionen
Euro. Das ergbit eine Steigerungsrate
von nicht weniger als 102,4 Prozent.
Dafür gibt es freilich eine Erklärung.
Wiedemair: „Fakt ist, dass es inzwi-
schen einfach mehr gepflegte Perso-
nen gibt. Bei der stationären Pflege
verzeichneten wir einen Bettenzu-
wachs von 30 Prozent. Der Personal-
stand hat sich erhöht, auch die Anzahl
der Vollpflegefälle steigt.“
Bei aller Problematik plädiert Wie-
demair aber auch dafür, „die Kirche
im Dorf zu lassen. Denn Fakt ist auch:
Der Nettoaufwand in der Pflege hat
sich für die Gemeinden in den vergan-
genen Jahren kaum erhöht. Und mit
den vom Bund in Aussicht gestellten
340 Millionen Euro als Ersatz für den
Pflegeregress sollte für die Mehrkosten
beim laufenden Betrieb der bestehen-
den Plätze das Auslagen gefunden
werden. Die Mehrkosten für zusätz-
lich erforderliche Plätze können damit
nicht abgegolten werden.“
Auch wenn sich die Voraussetzungen
Die Sozialabteilung des Landes sorgt
im Pflegebereich für
eine ausreichende Vesorungsstruktur. Manchmal gibt es
auch Spitzen, an denen die Situation angespannt ist.
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VERBAND & GEMEINDEN
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