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PÄDAGOGINNEN BRAUCHEN UNTERSTÜTZUNG
SUPERVISION IN DEN
KINDERGÄRTEN
W
enn es um die Qualität der
Kinderbetreuungseinrich-
tungen geht, wird mit Kri-
tik nicht gespart.
Nach den verantwortlichen Ent-
scheidungsträgerinnen und Entschei-
dungsträgern einer Gemeinde sind es
die Kindergartenpädagoginnen, die
diesen Druck direkt zu spüren bekom-
men. Ihr Aufgabenfeld ist in den letz-
ten Jahren derart komplex geworden,
dass viele Schwierigkeiten haben, mit
den Anforderungen gut umzugehen.
Eltern erwarten sich, dass ihre Kin-
der „gut aufgehoben“ sind, die Schule
erwartet schulreife Kinder, die Kin-
dergartenaufsicht benötigt Formulare,
Sprachstandserhebungen und Doku-
mentationen. Am neuesten Stand der
Pädagogik zu bleiben bedeutet, sich
stets im Übergang zu befinden und
sich mit verschiedenen Rahmenbe-
dingungen zu arrangieren. Und nicht
zuletzt möchten unsere Kindergarten-
pädagoginnen ja auch Beziehungs-
arbeit leisten und den Kindern das
anbieten, was sie gerade am Wichtigs-
ten brauchen. Kein Wunder, wenn die
Work-Life-Balance zusehends in Gefahr
gerät.
Für pädagogische Fachkräfte ist es
daher eigentlich unerlässlich, dass sie
ihr Tun beispielsweise in Form von
Supervision laufend reflektieren und
daraus lösungsorientierte Handlungs-
kompetenzen erwerben. Supervision
hat so einen doppelten Nutzen: Einer-
seits ist sie ein wesentliches Instru-
ment der Qualitätssicherung, ande-
rerseits aber auch eine tragende Säule
der Mitarbeiter/innen-Gesundheit. Zu
betonen ist, dass Supervision aus den
genannten Gründen grundsätzlich zu
empfehlen ist und nicht erst dann,
wenn es bereits „brennt“.
Der Katholische Tiroler Lehrerverein
bietet deshalb unter dem Titel „Wir
um vier“ regionale Gruppensupervi-
sion für Pädagoginnen und Pädago-
gen sowie pädagogische Fachkräfte
an Schulen und Kindergartenbetreu-
Für eine Gemeinde ist gerade die Betreuung der Jüngsten eine große
Herausforderung. Die gesetzlichen Verpflichtungen sind die eine Seite,
die Erwartungen der Familien an das Angebot der Gemeinde die andere.
Das Aufgabenfeld der
Kindergarten-
pädagoginnen ist derart
komplex geworden,
dass viele durchaus
Probleme haben, mit
den Anforderungen gut
umzugehen.
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TIROL.KOMMUNAL AUG 2017
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