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DIE WELT IST IN VIELEN BEREICHEN AUS DEM GLEICHGEWICHT GERATEN
ENTWICKLUNGSZUSAMMENARBEIT
DES LANDES TIROL
U
nsere Welt ist in vielen Berei-
chen aus dem Gleichgewicht
geraten: Dem globalen Wirt-
schaftssystem ist es bislang nicht
gelungen, die enormen Unterschie-
de im Bruttonationalprodukt oder
in den Wirtschafts- und Beschäfti-
gungsstrukturen anzugleichen. Der
Wachstumszwang zieht massive
Umweltzerstörungen, ein nie gekann-
tes Artensterben – vor allem in den
Ländern des Südens – nach sich und
befeuert den Klimawandel. Weltweit
bestehen enorme soziale Unterschie-
de, verursacht durch fehlende Bil-
dungschancen, die Benachteiligung
von Frauen sowie Hunger, Armut und
Überbevölkerung. Gleichzeitig steigen
die Kosten für Wohlstandskrankheiten
und sinken die Geburtenraten im Nor-
den. Dramatisch sichtbar sind diese
Folgen einer aus dem Gleichgewicht
geratenen Welt auch bei den Flücht-
lingstragödien, die sich vor unse-
ren Augen im Mittelmeer und in der
Sahara abspielen.
Für Tirol, das zu den wohlhabends-
ten Regionen Europas und der Welt
gehört, ist solidarisches Handeln für
eine gerechte Welt daher ein Gebot
der Stunde. Nicht zuletzt haben die
Tirolerinnen und Tiroler auch aus
eigener schmerzlicher Erfahrung von
Armut und Naturkatastrophen gelernt,
was es heißt, füreinander einzutreten.
Die Dinge in die Hand zu nehmen und
Konkretes zu tun, sind globale und
gleichzeitig auch lokale Aufgaben.
Auf globaler Ebene sind dafür die
politischen Rahmenbedingungen
durch verbindliche Vereinbarungen
der Vereinten Nationen, der Europäi-
schen Union und der Nationalstaaten
zu schaffen. Aber auch jede und jeder
Einzelne von uns kann durch eigen-
verantwortliches Handeln globale Ent-
wicklungen mitbeeinflussen.
Es ist gute Tiroler Tradition, Men-
schen in Not zu helfen: den Menschen
in Tirol, aber auch jenen, die in den
sogenannten Dritte-Welt-Ländern noch
Hilfe zur Selbsthilfe brauchen. Das
Land Tirol fördert daher Projekte der
Entwicklungszusammenarbeit mit
dem vorrangigen Ziel, Ungleichheiten
solange auszugleichen, bis die Men-
schen in den Entwicklungsländern
die gleichen Chancen für ein sicheres
Leben und Auskommen haben.
Das Land Tirol setzt aber auch eigene
Projekte um: Ein großes, mehrjähriges
Entwicklungszusammenarbeits-Projekt
mit Vorbildcharakter wird derzeit von
den drei Ländern der Europaregion
Tirol-Südtirol-Trentino verwirklicht.
Das Land Tirol nimmt seine Vorbildrolle seit Jahrzehnten aktiv wahr und geht mit vielfältigen
Aktivitäten beispielgebend voran. Gemeinsam mit Vereinen, Organisationen und einer Vielzahl
ehrenamtlich tätiger Menschen leisten Landesregierung und -verwaltung ihren Beitrag, um das
Ungleichgewicht in der Welt einzudämmen.
VON KARIN HARTL-HUBMANN
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TIROL.KOMMUNAL OKT 2018
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