TKOM_Produktionsvorlage_05_2018_web - page 38

Weder die fachliche Kompetenz
noch die Position schützt vor Miss-
verständnissen oder Unklarheiten im
Berufsleben. Aufgaben in Teams und
Unternehmen, wie z.B. einer Gemein-
de, verlangen stets, dass auf der
Grundlage sachlicher und menschli-
cher Klarheit Kontakte und Beziehun-
gen effektiv und erfolgreich gestaltet
werden, insbesondere in konfliktrei-
chen Situationen.
Unter Kommunikation versteht man
den Austausch von Informationen
zwischen Gesprächspartnern, wel-
che auf mehreren Ebenen gleichzeitig
stattfindet. Die zwischenmenschliche
Kommunikation wird durch die Art
sich zu verständigen und miteinander
umzugehen definiert. Wie bereits Paul
Watzlawick festgestellt hat, kann man
nicht nicht kommunizieren.
Kommunikation findet sowohl auf
verbaler (Wortwahl, Sprechweise,
Lautstärke) als auch auf nonverbaler
Ebene (Körpersprache, Mimik, Gestik)
statt, wobei die nonverbale Kommu-
nikation überwiegt und die sachliche
Ebene wesentlich beeinflusst. Ent-
scheidend in der Kommunikation ist
was ankommt und verstanden wird,
nicht was aktiv gesprochen wird. Pra-
xistipp: In komplexen Angelegenheiten
erscheint es sinnvoll, eine Rückmel-
dung vom Gesprächspartner dahinge-
hend einzuholen, ob die Information
wie gewünscht angekommen ist.
Gemäß der Theorie des Kom-
munikationsquadrates enthält eine
Nachricht immer vier Aspekte: Sach-
ebene, Selbstoffenbarung, Beziehung
und Appell. Auf der Sachebene des
Gesprächs steht die inhaltliche Infor-
mation im Vordergrund. Hierbei geht
es um Daten, Fakten und Sachver-
halte. In jeder Nachricht sind zudem
nicht nur Informationen über den
Sachinhalt verpackt, man gibt immer
auch etwas von sich persönlich preis.
Somit beinhaltet jede Mitteilung auch
eine Selbstoffenbarung. Durch Formu-
lierung, Tonfall und Mimik gibt man
außerdem zu erkennen, wie man auf
der Beziehungsebene zum Gesprächs-
partner steht bzw. was man von ihm
hält. Schlussendlich will man mit
der Nachricht auch etwas bewirken.
Jede Mitteilung beinhaltet auch einen
Appell, der Gesprächspartner solle
etwas tun oder unterlassen.
Bei Störungen auf der Beziehungs-
ebene sind Konflikte oft vorprogram-
miert. Erfolgreiche Führungskräfte ver-
schwenden keine Zeit und Ressourcen
für innerbetriebliche Konflikte, welche
das Arbeitsleben stark behindern und
einer der größten Demotivationsfak-
toren sind. Manchmal wäre es besser,
wenn schlecht gelaunte Führungs-
kräfte an diesem konkreten Tag einer
Stillarbeit nachgingen, insbesondere
um empfindliche Mitarbeiter nicht
zu irritieren bzw. zu demotivieren.
Besonders im öffentlichen Bereich
sollte auf eine korrekte, sachliche und
empathische Kommunikation Bedacht
genommen werden, da man hier oft
einem großen Empfängerkreis gegen-
übersteht.
„Wie man in den Wald hineinruft,
so schallt es heraus!“ Wie dieses
Sprichwort besagt, hat im Umgang der
Menschen miteinander und im Ver-
hältnis von Bürger und Behörde ein
guter und respektvoller Umgangston
große Bedeutung. Wenn man mit­
einander auf Augenhöhe redet, gibt es
im Normalfall eine allseits akzeptable
Lösung. „Klar in der Sache – freund-
lich im Ton“ ist in diesem Zusam-
menhang das Credo. Auch wenn ein
offizielles Ansuchen abgelehnt werden
muss oder ein Wunsch des Bürgers
nicht erfüllt werden kann, gilt es, dies
in angemessener Art und mit der ent-
sprechenden Begründung zu übermit-
teln. Der Ton macht die Musik – von-
seiten der Gemeinden sollte man sich
untereinander und gegenüber den Bür-
gern um ein freundliches und korrek-
tes Auftreten bemühen. Eine positive
Kommunikation erleichtert allen ein
erfolgreiches Miteinander.
POSITIVE GESPRÄCHE ERLEICHTERN ALLEN EIN ERFOLGREICHES MITEINANDER IM BERUFSALLTAG
SACHLICHE
KOMMUNIKATION
„Miteinander reden“ ist von zentraler Bedeutung für Führungskräfte
– insbesondere in der öffentlichen Verwaltung.
VON MAG. BERNHARD SCHARMER
MAG. BERNHARD SCHARMER
FLGT-Landesobmann
Untermarktstraße 5, 6410 Telfs
Tel. +43 5262 6961 – 1000
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