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inmal im Jahr geben die Bür-
germeisterinnen ein starkes
Signal: 161 Bürgermeisterin-
nen bei 2098 Gemeinden ist immer
noch viel zu wenig. „Gerade bei den
kommunalen Spitzenpositionen gibt
es den größten Handlungsbedarf,
denn auf Ebene der Vizebürgermeis-
terinnen und Gemeinderätinnen gibt
es bereits viel mehr Frauen. Daher
muss es allen Ebenen ein zentrales
Anliegen sein, die Funktion so attrak-
tiv zu machen und Frauen darin zu
bestärken, dass sie sich für das Bür-
germeisteramt entscheiden“, fordert
Gemeindebundpräsident Alfred Riedl.
Zur Eröffnung erschienen auch Tirols
Landeshauptmann Günther Plat-
ter, Landesrätin Mag.
a
Dr.in Beate
Palfrader, Tirols Gemeindeverbands­
präsident Bgm. Mag. Ernst Schöpf,
ADEG-Vorstandsvorsitzende Mag.
a
Alexandra Draxler-Zima als Vertrete-
rin des größten Sponsors, und Bürger-
meisterin Sonja Ottenbacher, die 2007
das erste österreichische Bürgermeis-
terinnentreffen im Salzburger Stuhlfel-
den organisiert hat.
Schöpf begrüßte die Teilnehmerin-
nen: „Ich freue mich, dass Tirol für
dieses Vernetzungstreffen ausgewählt
wurde.“ In Tirol liegt die Quote noch
bei 5,7 Prozent. „Mit dem Empower­
ment-Programm des kommunalen
Ausbildungsinstituts Grillhof wollen
wir noch mehr Frauen darin bestär-
ken, solche Ämter auch aktiv anzu-
streben“, so der Tiroler Gemeindever-
bandspräsident. Ähnliche Programme
für politisch aktive Frauen gibt es in
Österreich bereits in einigen Bundes-
ländern.
Der Blick über den Tellerrand, der bei
diesen Treffen ebenso wie der Aus-
tausch im Zentrum steht, gewinnt
im Halbjahr der europäischen Rats­
präsidentschaft Österreichs aber eine
neue Dimension. „Als begeisterte
Bürgermeisterin seit mittlerweile acht
Jahren ist und war es mir ein Bedürf-
nis, etwas an die nächste Generation
weiterzugeben. Ich habe schon lange
die Idee in mir getragen, dass ich
bei einer Wiederwahl 2016 als Bür-
germeisterin ein europäisches Bür-
germeisterinnentreffen auf die Beine
stellen möchte. Ich bin froh, dass die-
se Idee auch dank der Unterstützung
des Österreichischen Gemeindebun-
des nun umgesetzt wird“, sagt Bür-
germeisterin und Initiatorin Brigitte
Lackner.
Dr. Helga Lukoschat, Vorstandsvor-
sitzende der Europäischen Akademie
für Frauen in Politik und Wirtschaft
(EAF) Berlin, machte in ihrem Vor-
trag beim Treffen klar, dass Österreich
mit dem Problem der Unterreprä-
sentanz von Bürgermeisterinnen im
europäischen Vergleich nicht alleine
dasteht: „In Deutschland, Luxemburg,
Liechtenstein, der deutschsprachigen
Gemeinschaft Belgiens und Südtirol
ist der Prozentsatz von Frauen zwar
GEMEINDEBUNDPRÄSIDENT ALFRED RIEDL FORDERT MEHR FRAUEN AN SPITZE VON KOMMUNEN
TREFFEN DER
BÜRGERMEISTERINNEN
IN ST. ULRICH/PILLERSEE
Anfang August trafen sich rund 75 Bürgermeisterinnen aus Österreich,
Deutschland, der Schweiz, Südtirol und Luxemburg in St. Ulrich am
Pillersee, um über die Strategien in den einzelnen Ländern zu sprechen
und Lösungen zu fördern.
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TIROL.KOMMUNAL OKT 2018
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