TKOM_Produktionsvorlage_03_2018.indd - page 24

W
ie die Ereignisse in den
vergangenen Jahren gezeigt
haben, stellt der Inn im
Hochwasserfall eine große Gefahren-
quelle für den Siedlungsraum dar. Die
durch das Hochwasser auftretenden
Schäden haben gezeigt, dass mit klas-
sischen technischen Schutzmaßnah-
men allein gegen diese Naturgefahren
nicht mehr das Auslangen gefunden
werden kann. Vor diesem Hintergrund
wurde unter anderem im Jahre 2007
das Projekt „der.inn“ ins Leben geru-
fen. Am 5. Juni 2016 beschloss die
Tiroler Landesregierung das Projekt
„der.inn“ – Fortführung 2016 bis 2018
und sorgt im Rahmen ihrer – insbe-
sondere finanziellen – Möglichkeiten
für dessen Umsetzung.
Die Projektträger sind das Bundesmi-
nisterium für Nachhaltigkeit und Tou-
rismus, das Land Tirol und der WWF.
Ziel des Projekts „der.inn“ ist ein
integrierter Hochwasserschutz und
eine ökologisch nachhaltige Gewäs-
serentwicklung. Auf Basis von Gefah-
renzonenplänen, die den Ist-Zustand
bezüglich der Hochwassergefährdung
darstellen, wurden Maßnahmenkon-
zepte für den Schutz von gefährde-
ten Siedlungsgebieten erarbeitet. Die
Palette möglicher Schutzmaßnahmen
reicht dabei von der Anpassung beste-
hender hochwasserrelevanter Anlagen
– wie Dämme und Brücken – über
ökologische Hochwasserschutzmaß-
nahmen entlang des Innufers bis hin
zur Optimierung von Hochwasserab-
fluss- und Rückhalteräumen. Des Wei-
teren wurden Gewässerentwicklungs-
maßnahmen durch Aufweitungen
und Strukturierungen des Flussbettes
umgesetzt, womit sich am Inn Auen
und Schotterbänke wieder ausbilden
konnten. Eine weitere Zielsetzung
des Projekts stellt die Anbindung
von Seitengewässern an das Haupt-
BEI HOCHWASSER IST DER TIROLER HAUPTFLUSS EINE ENORME GEFAHRENQUELLE
LEBENDIG UND SICHER
FÜR DAS LAND TIROL:
PROJEKT DER.INN
In Tirol sind nur zirka zwölf Prozent der Fläche als Dauersiedlungsraum
geeignet, daher unterliegt der Naturraum des Inn in den Tallagen seit jeher
einem starken Nutzungsdruck. Die ökologischen Funktionen, die für einen
naturnahen Fluss charakteristisch sind, werden durch die menschliche
Nutzung auf vielfältige Weise eingeschränkt.
VON MAG, WALTER MICHAELER & MAG. ANDREAS MURRER
-24-
TIROL.KOMMUNAL Juni 2018
1...,14,15,16,17,18,19,20,21,22,23 25,26,27,28,29,30,31,32,33,34,...64
Powered by FlippingBook